Wer unter regelmäßigem Fingerkribbeln leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Das Kribbeln könnte ein Hinweis auf ein Karpaltunnelsyndrom sein.">Wer unter regelmäßigem Fingerkribbeln leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Das Kribbeln könnte ein Hinweis auf ein Karpaltunnelsyndrom sein. Foto: Patrick Seeger/dpa/Patrick Seeger Krefeld Kribbelnde, taube Finger: Das kann ein Warnzeichen für ein Karpaltunnel-Syndrom sein. Wer die Symptome bemerkt, sollte nicht lange abwarten und zum Arzt gehen.
Wenn die Fingerspitzen häufiger kribbeln oder sich taub anfühlen, sollte man rasch zum Arzt gehen. Denn das kann ein Anzeichen für das Karpaltunnel-Syndrom sein, wie der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) erklärt. Betroffen sind in die Kuppen von Daumen, Zeige- und Ringfinger. Der Medianus-Nerv im Handgelenk ist eingeengt. Wird das frühzeitig erkannt, stehen die Chancen auf Heilung gut. Helfen kann es, das Handgelenk mit einer Schiene ruhig zu stellen und die Schmerzen mit Medikamenten zu behandeln - mitunter bekommen Betroffene Kortison. Bringt das über Wochen keine Linderung, kommt eine Operation infrage. Dabei wird das Karpalband durchtrennt und der Nerv entlastet, wie das Patienteninformationsportal gesundheitsinformation.de erläutert. Unternimmt man bei den ersten Anzeichen nichts, kommen mit der Zeit Schmerzen hinzu, wie der BDN warnt. Sie treten zunächst in der Regel nachts oder nach intensiver Handarbeit auf. Im weiteren Verlauf können die Schmerzen auch in die Schultern oder den Nacken ziehen. Nach mehreren Jahren läuft man Gefahr, dass die Finger taub werden und die Greifkraft im Daumen nachlässt. Ursache für das Karpaltunnel-Syndrom sind Fehlhaltungen und Überlastungen. Aber auch Verletzungen wie ein Bruch des Handgelenks können das Syndrom begünstigen. Wer viel am Computer arbeitet, ist besonders gefährdet. Mit einer ergonomisch geformten Tastatur und einer leicht beweglichen Maus können Berufstätige gegensteuern. Außerdem sind Pausen und Übungen für die Handgelenke empfehlenswert: eine Faust ballen, die Finger spreizen und die Hände ausschütteln. Auch Sportler, die einen ständig gleichen Bewegungsablauf haben, sind gefährdet - Pausen und spezielle Handgelenkschoner können vorbeugen . Lesen Sie auch Es fragt sich als Nächstes, wo der Ort der Nervenirritation ist. Der Nerv kann in seinem Verlauf an unterschiedlichen Stellen irritiert sein. Am häufigsten ist er im Ellenbogenbereich, wo er sehr oberflächlich und auf Knochenunterlage verläuft, durch mechanischen Druck irritiert oder geschädigt. Die akute Irritation kennen viele von uns, wenn wir den sogenannten «Musikantenknochen » anschlagen - wobei Knochen eigentlich ein falscher Ausdruck ist, da der Nerv die Beschwerden verursacht. Das morgendliche Auftreten der Fingertaubheit lässt vermuten, dass ein nächtlicher Druck auf den Nerv auslösendes Moment ist, entweder durch Auflage des Körpers oder durch das Armeigengewicht im erwähnten Ellenbogenbereich. Manchmal kann die Einnahme von Schlafmitteln - oder auch von grösseren Mengen Alkohol - den Nervendruck durch den resultierenden Tiefschlaf mit verminderter Körperbewegung auslösen oder verschlechtern. Andere Faktoren, welche die Verletzungsgefahr des Nervs am Ellenbogen vergrössern, sind Ellenbogenbrüche oder das übermässige Ellenbogenaufstützen auf harten Unterlagen. Falls der Daumen oder der Zeige- und Mittelfinger von dem Taubheitsgefühl betroffen sind, muss Druck auf einem anderen Nerv, dem Nervus Medianus, vermutet werden. Wenn Schmerzen in der Halswirbelsäule Teil der Beschwerden sind, ist eine bandscheibenbedingte Irritation der Nerven im Halswirbelsäulenbereich in Betracht zu ziehen. Um festzustellen, was die Ursache der Beschwerden ist, sollte zuerst eine genaue neurologische Untersuchung erfolgen. Je nach Befund sind Zusatzuntersuchungen der Nervenfunktion nötig. Die Nerven-Ultraschall- Untersuchung hat in den letzten Jahren die Diagnosenstellung wesentlich verbessern können. Die Therapie besteht in der Vermeidung der Nervenirritation bzw. des Nervendrucks. In leichteren Fällen erreicht man dies mit einer Schutzpolsterauflage, in schwereren Fällen mit einer Nervenentlastung durch operative Methoden. |