Meisterprüfung gleich bachelor österreich 2022

Geprüfte Meister dürfen zukünftig im Reisepass oder Führerschein „Mst.“ oder „Mst.in“ vor dem Namen führen. Die höchste Stufe der beruflichen Ausbildung in Österreich erfährt eine sichtbare Aufwertung. Mit der Novelle zur Gewerbeordnung, die vorgestern im Nationalrat beschlossen wurde, wird der Meister- und Meisterinnentitel eintragungsfähig für offizielle Dokumente.

Regelung ist voraussichtlich mit Ende August 2020 in Kraft

Wer die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt hat, darf dann seinem Namen im Reisepass, Führerschein oder anderen öffentlichen Urkunden den Titel „Mst.“ oder „Mst.in“ voranstellen.

Die Eintragung des Titels erfolgt auf Wunsch völlig unbürokratisch bei den urkundenausstellenden Behörden und beruht auf Freiwilligkeit. Obendrein ist laut Umfragen das Meister-Image in Österreich ganz ausgezeichnet, denn 95 Prozent der Kunden – so die Wirtschaftskammer Österreich – attestieren Meisterbetrieben eine hohe Qualität bei der Erbringung ihrer Leistungen.

Meistertitel ist dem Bachelor gleichgestellt

Formal ist der handwerkliche Meistertitel im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 zugeordnet und somit dem akademischen Bachelor gleichgestellt.

Den Meistertitel noch attraktiver zu machen ist eine langjährige Forderung der Wirtschaftskammer Österreich. Besonders in der Bundessparte Gewerbe und Handwerk ist die Freude darüber groß. „Für uns ist das ein Herzensanliegen! Diese Aufwertung tut dem Handwerk gut“, sagt Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster. „Wir brauchen in Österreich mehr Meister, um den Wirtschaftsstandort in den Regionen zu stärken.“

Da der Beruf des Augenoptikers sogar in die Mangelberufsliste aufgenommen werden musste, kann jede Aufwertung der Meisterprüfung nur von Vorteil sein um zu neuen Fachkräften zu kommen.

Die Reaktionen der Medien sind großteils sehr unterschiedlich und reichen von kritischen Wortäußerungen bis hin zu Lob. Konkret ist der Meister allerdings bereits seit einiger Zeit dem Bachelor gleichgestellt. So wurde bereits im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) der akademischen Bachelor und der höchste Handwerkstitel auf Qualifikationsstufe sechs von acht eingeordnet. Während die universitär ausgebildeten Berufsanwärter ihren Titel führen durften, blieb dies den ebenfalls auf NQR 6 befindlichen Meistern verwehrt. Dies, obwohl die Ausbildung bis zu den Meisterwürden – zählt man die Vorbereitungszeit zur Lehrabschlussprüfung und Meisterprüfung zusammen – nahezu immer mehr als sechs Semester beziehungsweise drei Jahre andauert.

Für kleine Reparaturen soll die Mehrwertsteuer gesenkt werden. Überdies war 2019 ein Umsatzrekordjahr für Handwerk und Gewerbe

Meisterprüfung gleich bachelor österreich 2022

Foto: elmar gubisch

Wien – Die Intention, Klima- und Umweltschutz zu forcieren, ist mittlerweile in praktisch allen Bereichen der Wirtschaft angekommen. In der Sparte Handwerk und Gewerbe soll unter anderem versucht werden, die Gesellschaft vom Wegwerftrend zu mehr Nachhaltigkeit und Wiederverwertung zu bringen. "Wir erhoffen uns für kleine Reparaturen eine Mehrwertsteuersenkung von 20 auf zehn Prozent sowie zusätzliche Förderungen in dem Bereich", sagte die Spartenobfrau für Handwerk und Gewerbe der Wirtschaftskammer, Renate Scheichelbauer-Schuster, am Montag bei einer Pressekonferenz. Reparaturen anzubieten zahle sich verglichen mit dem Kauf neuer Produkte momentan nicht aus.

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Die höchste Stufe der beruflichen Ausbildung in Österreich wird sichtbar aufgewertet. Mit der Novelle zur Gewerbeordnung vom 8. Juli 2020 wurde der Meister- und Meisterinnentitel eintragungsfähig für offizielle Dokumente.

Personen, die eine Meisterprüfung erfolgreich abgelegt haben, sind derzeit bereits berechtigt, sich mit Bezug auf das jeweilige Handwerk als „Meisterin“ oder „Meister“ zu bezeichnen. Seit 21. August 2020 dürfen diese Personen die Bezeichnung „Meisterin“ bzw. „Meister“ auch vor ihrem Namen führen. Dies darf in vollem Wortlaut oder auch in Kurzform erfolgen (z.B. „Mst.“, „Mst.in“ oder „Mstin“). Es darf auch die Eintragung in amtlichen Urkunden verlangt werden (z.B. Reisepass, Führerschein, Personalausweis ua).

Die Eintragung in amtliche Urkunden erfolgt durch die Vorlage Ihres Meisterprüfungszeugnisses (Gesamtprüfungszeugnis) bei jener Behörde, die für die Ausstellung der öffentlichen Urkunde zuständig ist (z.B. Bezirksverwaltungsbehörde, Magistratisches Bezirksamt, Landespolizeidirektion, Verkehrsamt usw.). Dort erfahren Sie auch, welche weiteren Dokumente gegebenenfalls für die Eintragung notwendig sind.

Damit wird der handwerkliche Meister erheblich aufgewertet und die hohe Qualifikation der Meisterin und des Meisters sichtbar gemacht. Die Bezeichnung vor dem Namen ergänzt auch die Verwendung des Gütesiegels „Meisterbetrieb“ (§ 21 Abs 4 GewO 1994). 

Wer darf den „Meistertitel“ führen? Muss ich den „Meistertitel“ beantragen? Wie erfolgt die Eintragung in amtlichen Urkunden?

Ist ein Meister einen Bachelor gleichgestellt?

"Ein Meister muss sich nicht hinter einem Akademiker verstecken", betont Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Meisterbrief und Bachelor sind gleichwertig - und dies ist ab sofort für jedermann sichtbar. Die ersten Meisterbriefe bekommen jetzt das Siegel des Deutschen Qualifikationsrahmens.

Wird der Meister beim Studium angerechnet?

Studium verkürzen durch Meister Viele Elemente, wie z. B. beim Meister für Elektrotechnik, lassen sich nach Prüfung anrechnen. Somit können Sie Ihr Studium durch Ihren Meister sehr gut verkürzen und Studiengebühren sparen.

Kann man nach der Meisterprüfung studieren?

Ein Meister kann nun jeden Studiengang wählen, sofern ein Beratungsgespräch an der Hochschule absolviert wurde. Für den einen oder anderen Studiengang müssen unabhängig von der mit dem Meisterabschluss erlangten Zugangsberechtigung gesonderte Auswahl- bzw. Zulassungsverfahren durchlaufen werden.

Welcher Bachelor ist der Meister?

Ein Meister ist kein Bachelor Obwohl der Meister und der Bachelor gemäß dem DQR der gleichen Niveau-Stufe zuzuordnen sind, sind die Abschlüsse nicht gleichartig. Ein Meister darf sich also nicht automatisch auch Bachelor nennen beziehungsweise darf ein Akademiker mit Bachelortitel sich nicht einfach Meister nennen.