Warum haben weibliche Löwen eine Mähne?

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Plötzlich wuchs dieser Löwen-Dame eine Mähne

Veröffentlicht am 01.03.2018 | Lesedauer: 2 Minuten

Plötzlich wuchs dieser Löwen-Dame eine Mähne Plötzlich wuchs dieser Löwen-Dame eine Mähne

Löwen-Dame Bridget links noch ohne und rechts mit Mähne.

Quelle: Amanda Sorenson, Jennifer D'Agostino/Oklahoma City Zoo

Bridget, 18 Jahre alt und eine normale Löwin. Eigentlich. Denn plötzlich ist ihr eine Mähne gewachsen, die sonst nur bei Männchen zu sehen ist. Ein seltener Fall einer mysteriösen Vermännlichung von Löwen-Damen.

Die Natur hat die Rollen klar verteilt: Männchen tragen Mähne, Weibchen nicht. Die Afrikanische Löwen-Dame Bridget aus dem Zoo in Oklahoma City hat sich auch strikt daran gehalten. Bis jetzt.

Denn auf einmal wuchs ihr ein Fellkragen.

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Wie der Zoo auf Facebook und in einem Blogpost berichtet, begann die Mini-Mähne ab März 2017 zu sprießen. Die Pfleger und Tierärzte sind ratlos. Auch wenn Bridget mit ihren 18 Jahren das durchschnittliche Lebensalter von 16,9 Jahren schon überschritten hat, gehe es ihr ansonsten gut. Sie fresse normal und putze sich wie immer. Ihre gleich alte Schwester Tia hat bisher keinen Damenbart entwickelt.

Ab einem Alter von etwa einem Jahr beginnt die Mähne bei den Männchen zu wachsen - gesteuert durch die vermehrte Produktion des Sexualhormons Testosteron.

Quelle: Getty Images/Lonely Planet Images

Bridget ist nicht die erste, die anscheinend auf Gleichberechtigung im Löwen-Köngreich plädiert.

Im Jahr 2011 wuchs der damals 13-jährigen Löwin Emma aus einem Zoo in Südafrika ebenfalls eine Mähne. Die Tierärzte untersuchten daraufhin ihre Eierstöcke und DNA. Letztere wies keinerlei Veränderungen auf. Aber ihr Ovar enthielt Zellen, die normalerweise nur in Hoden zu finden sind, was zu einer erhöhten Ausschüttung von Testosteron führte. Nachdem ihr die Eierstöcke entfernt wurden, verschwand auch Emmas Mähne wieder - genauso wie es bei einem kastrierten Männchen der Fall ist.

Auch in freier Wildbahn konnte bereits solch ein mysteriöser Fall der Vermännlichung beobachtet werden.

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Dabei bekamen fünf Löwinnen in Botswana nicht nur eine Mähne, auch ihr Verhalten war alles andere als damenhaft. Vor allem eine verhielt sich auffallend männlich. Sie brüllte vermehrt, versuchte sogar, sich mit anderen Weibchen zu paaren und tötete zwei Jungtiere. Britische Forscher konnten bei den Raubkatzen ebenfalls einen höheren Testosteronspiegel feststellen. Sie vermuteten, dass eine seltene genetische Mutation dafür ursächlich war.

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Was der Grund für Bridgets Mähnenwachstum ist, wissen ihre Tierärzte bisher noch nicht. Ob bei ihr die Hormone verrückt spielen oder sogar ein Tumor schuld ist, soll nun eine Untersuchung ihres Blutes klären.

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Warum haben nur Löwen eine Mähne?

Praktischen Nutzen könnte die Mähne als Schutz gegen Prankenhiebe und Bisse bei Kämpfen rivalisierender Männchen haben. Deshalb haben Männchen durch eine Mähne einen Selektionsvorteil, nicht aber Weibchen, die nicht auf Kämpfe spezialisiert sind: Bei der Jagd ist eine Mähne, anders als bei Kämpfen, nicht von Vorteil.

Haben weibliche Löwen eine Mähne?

Obwohl Löwinnen mit Mähnen selten sind, ist Bridget kein Einzelfall. Im Okavangodelta in Botswana werden regelmäßig Löwinnen mit Mähnen gesichtet. Ihr Fellwuchs geht wahrscheinlich auf eine genetische Anomalie zurück, die bei verwandten Exemplaren auftritt.

Warum haben nicht alle Löwen eine Mähne?

Denn die Tsavo-Löwen gelten als besonders groß und aggressiv. Deshalb kommt auch der Testosteronspiegel der männlichen Tiere als Grund für die fehlenden Mähnen in Betracht. Schließlich soll das männliche Geschlechtshormon auch bei Männern zu vermindertem Haarwuchs führen.

Haben nur männliche Löwen eine Mähne?

Die Löwenmännchen im kenianischen Tsavo-Nationalpark haben keine Mähnen und könnten daher mit glatzköpfigen Männern etwas gemeinsam haben: besonders hohe Werte des männlichen Hormons Testosteron.