Warum hat man Mäuse im Haus?

Iiiiiiiiiiiiiiihhhhhh! Das hilft gegen Mäuse im Haus

23.10.2015, 14:23 Uhr

Mäuse im Haus sind eine beunruhigende Vorstellung. Aber wie wird man sie los? Fallen und Gift sind effektiv, aber gehen nicht gegen die Ursache des Befalls vor. Denn meist ist der Mensch daran schuld. Er bietet den Mäusen Futter an.

Die kleinen Nager erreichen eine Körperlänge von bis zu 11 Zentimetern. Foto: Hendrik Schmidt

Eigentlich ganz possierlich, die kleinen Nager.

(Foto: ZB)

Mäuse im Haus sind nichts Niedliches. Die Nagetiere vermehren sich massenhaft, verunreinigen Lebensmittel und können Krankheiten und Parasiten übertragen. Außerdem nagen sie zum Beispiel an Elektrokabeln und Isolierungen des Hauses - und das kann einen teuren Schaden bedeuten.

Woher weiß ich, dass eine Maus im Haus ist?

Die scheuen Tiere zeigen sich selten. Meist findet man Kot, Tritt- und Nagespuren. "Und wenn man Anzeichen hat, dass da eine ist, sind meist auch mehrere da", sagt Julian Heiermann, Zoologe beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu).

Wie bekämpfe ich die Tiere?

Für einen leichten Befall eignen sich Schlagfallen. Gute Köder sind Brot, Walnussstücke, Rosinen und Frischkäse, erklärt der Verbraucherinformationsdienst aid. Die Experten betont aber, es sollte keine Falltypen zum Einsatz kommen, die den Tieren unnötiges Leid zufügen - also solche, die die Tiere ertränken oder erwürgen sowie Leimfallen. Und Lebendfallen sollten nur erfahrene Fänger nutzen, die in der Lage sind, die flinken Tiere zu entnehmen und berechtigt sind, Wirbeltiere zu töten.

Was ist mit Giftködern?

Hauptsächlich enthalten diese laut aid Blutgerinnungsmittel, sogenannten Rodentizide. Die Tiere verbluten dann innerlich. Auch für den Menschen und andere Tiere wie die Hauskatzen und Hunde sind diese Mittel giftig. Der aid rät aber, Chemikalien gegen die Tiere nicht eigenständig einzusetzen. Denn es gibt bereits Regionen, in denen Mäuse wie auch Ratten resistent gegen bestimmte Wirkstoffe sind. Um das nicht weiter zu verbreiten, sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer zurate gezogen werden. Das Problem mit allen Bekämpfungsmethoden ist auch, dass die Tiere schlau sind. Sie stellen sich auf veränderte Situationen ein, suchen sich neue Plätze und meiden Köder und Fallen.

Darf ich die Tiere überhaupt bekämpfen?

Viele Tiere stehen unter dem Schutz der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV). Ein Beispiel ist der Maulwurf im Garten oder die Waldmaus. Für sie braucht man eine Sondergenehmigung. Ausgenommen ist aber die Hausmaus, botanisch auch Mus musculus genannt, erklärt das Umweltbundesamt.

Gibt es tierfreundliche Lösungen?

Ja. Und Zoologe Heiermann vom Nabu sagt sogar: "Sie einfach wegzufangen, ist nicht wirklich die Lösung. Man muss auch die Ursachen bekämpfen." Mäuse kommen ins Haus, weil es ihnen im Winter draußen zu kalt ist, und vor allem weil der Mensch ihnen Futter anbietet. Daher rät der Experte zur Bekämpfung, den Tieren die Nahrung zu entziehen. "Mäuse beißen sich durch fast alles, auch Plastik", erklärt Heiermann. Aber Glas- und Metallboxen schaffen sie nicht. Damit einher geht natürlich, die Schlupfmöglichkeiten ins Haus zu verschließen.

Allerdings schränkt der Zoologe ein: In Altbauten gibt es oft zu viele Eingänge, etwa durch Durchbrüche für Leitungen. Im Winter, wenn die Mäuse Schutz vor der Kälte brauchen, kommen sie hier so oder so in den Keller. "Hier und da ein Käfer oder eine Spinne reicht ihnen schon". Fehlt allerdings weiteres Futter, hält sich die Plage in Grenzen: "Mäuse vermehren sich proportional zum Nahrungsangebot", sagt Heiermann. Und häufig verschwinden die Tiere im Frühjahr wieder ins Freie.

Geräte, die Schall, Ultraschall oder elektronische Felder erzeugen und damit die Tiere vertreiben sollen, sind laut dem aid wirkungslos. Katzen verhindern eventuell, dass sich Mäuse ansiedeln, aber sie schaffen es eigentlich nicht, diese zu vertreiben oder auszurotten.

Ein zartes Trappeln auf dem Dachboden, Mäusekot unterm Salat - sobald man bemerkt, dass sich Mäuse in den eigenen vier Wänden oder im Garten eingenistet haben, heißt es schnell handeln. Denn in der Regel vermehren sich die Nager recht schnell, wenn sie sich wohl fühlen - und schon ist die Mäuseplage da. Außerdem fallen die Plagegeister nicht nur über Nahrungsmittel her. Über ihren Kot können sie auch gefährliche Erreger wie das Hantavirus verbreiten.

Mäuseplage: Wie erkennt man Mäuse in Haus und Wohnung?

Normalerweise suchen sich die scheuen Nagetiere erst dann einen Weg in die Wohnung, wenn es draußen kalt wird und das Nahrungsangebot schwindet. Zu Gesicht bekommt man sie auch dann eher selten. Aber: Mäuse hinterlassen Spuren - und wenn Sie die in ihrem Heim entdecken, sollten Sie handeln.

  • Mäusekot: spindelförmig, 3-8 mm lang, dunkelbraun
  • Geräusche: ein Rascheln in der Wand, auf dem Dachboden oder in der Zwischendecke - und das vor allem nachts
  • Schmierspuren: schmierige Spuren aus Körperfett und Schmutzpartikeln
  • Laufspuren: Abdrücke von Mäusepfötchen an staubigen Stellen im Keller oder auf dem Dachboden
  • Geruch: ein strenger Urin-Geruch im Haus, auf dem Dachboden und im Keller
  • Nagespuren: Fraßschäden an Möbeln oder Teppichen als parallele Rillen mit 1-2 cm Abstand

Nahrungsquellen beseitigen

Mäuse vermehren sich proportional zum Futterangebot. Bietet der Speiseplan im Haus lediglich mal eine Spinne oder einen Käfer, bleibt man von einer Plage verschont. Deshalb ist es wichtig, alle potenziellen Futterquellen zu beseitigen. Das vertreibt die Mäuse spätestens im Frühjahr aus dem Haus. Und so geht's:

  • Vorräte in Behältern aus Glas oder Metall aufbewahren
  • Futternapf von Hund oder Katze regelmäßig ausleeren und reinigen
  • Mülleimer mit fest verschließbarem Deckel nutzen
  • Keine Lebensmittel offen herumstehen lassen
  • Krümel zeitnah entfernen

Und: Natürlich sollte man auch dafür sorgen, dass Mäuse gar nicht erst in Haus oder Wohnung gelangen. Deshalb sollten alle Öffnungen, durch die die Mäuse ins Haus kommen können, mit Stahlwolle verstopft oder anderweitig geschlossen werden.

Mäuse mit Geruch vertreiben: Essig, Pfefferminzöl, Katzenstreu

Mäuse sind mit besonders feinen Nasen ausgestattet. Das hilft ihnen bei der Futtersuche. Eine Eigenschaft, die man auch nutzen kann, um sie zu vertreiben. Besonders empfindlich reagieren die Nager auf Pfefferminzöl und Essig. Beides kann man in kleinen Schalen an potenziellen Anlaufstellen platzieren. Ein Schluck Essigessenz kann auch dem Putzwasser beigegeben werden.

ABER: Experten geben zu bedenken, dass sich die Nager schnell an den Geruch gewöhnen. Etwas effektiver sollen gebrauchte Katzenstreu, Pfeffer- und Chilipulver sein. Letzteres kann man an den Laufwegen der Mäuse ausstreuen - auch im Garten.

Ultraschall - nur eine temporäre Lösung

Im Handel werden Ultraschall-Geräte angeboten, die die Mäuse durch ausgesendete Schallwellen vertreiben sollen. Im ersten Moment klappt das auch. Doch auch hier geben Experten einen Gewöhnungseffekt der Tiere zu bedenken. Und: Sobald die störende Geräuschquelle entfernt worden ist, sind die Mäuse wieder da.

Die beste Lösung: die klassische Mausefalle

Als effektivstes und tierfreundlichstes Mittel gegen Mäuse gilt die klassische Mausefalle - und zwar in Haus und Garten. Allerdings nicht die sogenannten Schlagfallen, die die Tiere töten, wenn sie eingefangen werden.

Alternativ kann man eine Lebendfalle nutzen, die die Maus fängt, sobald sie sich den Köder schnappen will. Als Köder eignen sich statt Käse oder Speck besonders gut Nuss-Nougatcreme oder Erdnussbutter.

Wichtig: Wenn man den kleinen Plagegeist wieder frei lässt, sollte das mindestens 500 Meter entfernt von Haus oder Garten passieren. Sonst ist die schlaue Maus schnell wieder "zu Hause".

Wenn nichts anderes hilft: der Kammerjäger

Sind Haus oder Garten so stark von Mäusen befallen, dass sie einem regelmäßig den Weg kreuzen, hilft nur noch ein Kammerjäger. Der arbeitet in der Regel mit abschließbaren Giftköderboxen und hat die Mäuseplage schnell im Griff. Die Kosten für einen einmaligen Einsatz liegen etwa zwischen 100 und 220 Euro.

Ist es schlimm eine Maus im Haus zu haben?

Mäuse haben im Haus nichts zu suchen. Sie sind Gesundheits- und Hygieneschädlinge, übertragen Krankheiten und richten Schäden an Materialien und Vorräten an.

Was bedeutet es wenn man eine Maus im Haus hat?

Neben dem Schaden, den sie im Haus anrichten, und dessen Folgen, sind sie nämlich äußerst gefährlich für Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Familie. Mäuse können Viren in sich tragen und diese über Nahrung oder Urin an uns übertragen.

Was zieht Mäuse im Haus an?

Wenn Sie Ihr Haus regelmäßig reinigen, müssen Sie sich um Mäuse meist keine Sorgen machen. Tatsächlich ziehen alle Nahrungsreste wie Brotkrumen Schadnager an. Reinigen Sie hinter und unter Ihrem Kühlschrank, Ihrem Gasherd und unter Küchenelementen. Denken Sie auch daran, Lebensmittel in luftdichten Behältern zu lagern.

Wie werde ich Maus im Haus los?

Mäuse mit Geruch vertreiben: Essig, Pfefferminzöl, Katzenstreu..
Vorräte in Behältern aus Glas oder Metall aufbewahren..
Futternapf von Hund oder Katze regelmäßig ausleeren und reinigen..
Mülleimer mit fest verschließbarem Deckel nutzen..
Keine Lebensmittel offen herumstehen lassen..
Krümel zeitnah entfernen..