Nach der Operation der Schilddrüse sollte der Patient relativ schnell auf die zu erwartende Dosierung der Schilddrüsenhormone eingestellt werden, um eine Unterfunktion zu vermeiden. Der TSH-Wert dient dabei weiterhin als wichtiger Parameter, um die Therapie zu überprüfen und einen bestimmten Zielwert des TSH zu erreichen. Das Thyreoidea stimulierende Hormon wird in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gebildet und steht in Wechselwirkung mit der Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut. Während die Dosierung der Schilddrüsenhormontherapie eingestellt wird, sollte alle vier bis sechs Wochen eine TSH-Kontrolle erfolgen. Nachdem die passende Dosierung erreicht wurde, ist meistens eine Kontrolle alle sechs bis zwölf Monate ausreichend. Show Um die Dosis an Schilddrüsenhormonen abzuschätzen, ist der physiologische Bedarf entscheidend. Einflussfaktoren wie Lebensalter, Körpergewicht, Schwangerschaft, Medikamente und Erkrankungen wirken sich auf die notwendige Dosierung der Schilddrüsenhormone aus. Denn sie können den Bedarf steigern oder deren Aufnahme in den Körper beeinflussen. Grußendorf, M., Was hat sich bei der medikamentösen Therapie der Knotenstruma durch die neuen Ergebnisse der LISA-Studie geändert? In: Dralle, H. (Hrsg.), Schilddrüse 2009, Qualitätsstandards in der Schilddrüsenmedizin, Lehmanns Media, Berlin 2010, S. 287-290. Woenckhaus, U., Girlich, C., Therapie und Prävention der Hyperthyreose. Internist 46 (2005) 1318-1323. Cooper, D., Antithyroid Drugs. N. Engl. J. Med. 352 (2005) 905-917. Cooper, D., Rivkees, S., Putting Propylthiouracil in Perspective. J. Clin. Endocrinol. Metab. 94 (2009) 1881-1882. Gärtner, R., et al., Selenium supplementation in patients with autoimmune thyroiditis decreases thyroid peroxidase antibodies concentrations. J. Clin. Endocrinol. Metab. 87 (2002) 1687-1691. Derwahl, K. M., Medikamentöse Therapie der Thyreoiditiden. Arzneimitteltherapie 27 (2009) 3-12. Husmann, G., et al., Schilddrüse. In: Robert Koch Institut (Hrsg.) und Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (Hrsg.), Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends. 7. Ausg., Berlin 2010, S. 92-95. Wenzel, K. W., Kirschsieper, H. E., Aspects of the absorption of oral L-thyroxine in normal man. Metabolism (1977) 1-8. Bolk, N., et al., Effect of evening vs morning levothyroxine intake: a randomized double-blind crossover trial. Arch. Intern. Med. (2010) 1996-2003. Schäffler, A., Substitutionstherapie nach Operationen an Schilddrüse und Nebenschilddrüsen. Dtsch. Ärztebl. Int. (2010) 827-834. Dietrich, J. W., et al., Resorption, Transport und Bioverfügbarkeit von Schilddrüsenhormonen. Dtsch. Med. Wschr. 133 ( 2008) 1644-1648. N. N., Bioäquivalenz von Levothyroxin-Präparaten. Arzneimittelbrief 43 (2009) 31-32. Bunevicius, R., et al., Effects of Thyroxine as compared with Thyroxine plus Triiodthyronine in Patients with Hypothyroidism. N. Engl. J. Med. 340 (1999) 424-429. Cooper, D. S., Thyroxine monotherapy after thyroidectomy: coming full circle. JAMA 299 (2008) 817-819. Ja. Nach einer vollständigen oder teilweisen Entfernung der Schilddrüse ist man für den Rest des Lebens auf eine Hormonersatztherapie angewiesen. Ohne Hormonersatz geht es nichtDer Grund dafür ist einleuchtend: Nach dem Eingriff kann die Schilddrüse nicht mehr genügend oder gar keine Schilddrüsenhormone mehr produzieren. Um den entstehenden Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen, muss man also täglich Tabletten einnehmen. Dabei handelt es sich um ein Ersatzhormon, das synthetisch hergestellte L-Thyroxin, auch Levothyroxin genannt. Es entspricht dem körpereigenen Hormon T4. Werden dem Körper die fehlenden Schilddrüsenhormone nicht zugeführt, können ernsthafte gesundheitliche Probleme und Beschwerden auftreten. Häufige erste Symptome bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen sind zum Beispiel Antriebslosigkeit, Gedächtnisschwäche, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit sowie Verstopfung und Zyklusstörungen. Bei dauerhaftem Entzug der Hormone drohen ernstere bis lebensgefährliche Komplikationen. Das klingt bedrohlich, ist aber auch relativ einfach zu vermeiden. Eine Hormonersatztherapie ermöglicht den meisten Patienten ein weitgehend beschwerdefreies Leben. Da die Schilddrüse dauerhaft entfernt ist, müssen die Medikamente ein Leben lang eingenommen werden. Thyroxin-Einnahme: worauf man achten mussDas eingenommene, künstliche Hormon, L-Thyroxin, hat die gleiche chemische Zusammensetzung und Wirkung wie das natürlicherweise gebildete Hormon T4. Die lebenslange Einnahme von Thyroxin-Tabletten ist daher nicht gesundheitsschädlich. Zudem sind die Medikamente meist gut verträglich. Nebenwirkungen treten relativ selten auf. Bei der Einnahme der Tabletten gibt es allerdings einiges zu beachten:
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