Wie fühlt sich der Muttermund kurz vor der Periode an?

Hmmmm, das kann ich so nicht bestätigen. Ich war jetzt schon viermal schwanger und jedesmal war es anders, was die Anzeichen, der Muttermund etc. anging. Da gibt es leider nichts, worauf man sich verlassen könnte!

Was dein Muttermund dir sagen will, ist Folgendes: erforsche mich – ertaste mich – fühle mich – berühre mich, dann verrate ich dir etwas über deine Fruchtbarkeit und wann du am leichtesten schwanger werden kannst. Du fragst dich, wie genau das mit dem Ertasten deines Gebärmutterhalses funktioniert und wie du das alles interpretierst? Und du willst endlich wissen, wie dein MutterMUND sich anfühlt, wenn du hoch fruchtbar bist also dein Eisprung kurz bevor steht?

Deinen Muttermund ertasten und die geheimnissvolle Sprache deiner Zervix verstehen

Um die Sprache deiner Zervix verstehen zu können, kannst du direkten Kontakt mit ihr aufnehmen. Hierbei ist allerdings Fingerspitzengefühl angesagt! Denn alle, die schon mal versucht haben, ihren eigenen oder einen fremden MutterMUND zu ertasten, wissen, dass dieser nicht immer so leicht erreichbar ist. Manchmal kommt der Finger sehr gut ran – manchmal gar nicht. Es hilft in vielen Fällen schon, wenn du eine Position wählst, in der du deinen Gebärmutterhals bequem erreichen kannst, z. B. in der Hocke. Eventuell geht es mit einem bestimmten Finger besonders gut? Das findest du schnell übers Probieren heraus.

Lerne die Sprache deines Muttermundes zu verstehen

Um wirklich zu verstehen, was dein Muttermund dir sagen möchte, kannst du jeden Tag einmal morgens oder abends beispielsweise, ihm „zuhören“ und anschließend deine Beobachtungen dokumentieren. So kannst du letztendlich die Veränderungen im Zyklusverlauf direkt schwarz auf weiß sehen und gut nach vollziehen. Am besten verstehen kannst du es, wenn du zusätzlich noch deine Basaltemperatur misst und einträgst. In einem geeigneten Zyklusblatt kannst du deine Zyklusbeobachtungen alle eintragen und hast eine sehr gute Übersicht über deine hoch fruchtbare Zeit. Wichtig bei der Gebärmutterhals-beobachtung ist, dass du so ähnlich wie möglich vorgehst. Das heißt, immer zur gleichen Tageszeit mit dem gleichen Finger und in der gleichen Position. Im Groben beobachtest du beim Gebärmutterhals die Festigkeit (hart, weich), den Öffnungsgrad (offen, halb-offen, geschlossen) und die Lage (hochstehend, tiefstehend). Es kann nun sein, dass du folgende Zustände deines Muttermundes fühlen kannst. Deshalb erkläre ich nun im Detail, was das in diesen bestimmten Fällen zu bedeuten hat.

Gefühlszustände deines Gebärmutterhalses

Der aktuelle Gefühlszustand deines Muttermundes (Gebärmutterhals), kann dir verraten, wann deine fruchtbaren Tage sind. Durch das Abtasten mit einem Finger also, kannst du den Zustand direkt an deiner Fingerkuppe erfühlen.

Weicher Muttermund

Wenn du einen weichen Muttermund ertastet hast, bedeutet das zumindest, dass du aktuell sehr viel Östrogene in deiner Blutbahn hast. Es könnte sein, dass dein Eisprung kurz bevor steht oder gerade statt findet! So ähnlich wie Blasmusikanten ihre Lippen auflockern, um die schönsten Töne aus ihrem Blasinstrument zu entlocken. Genauso beginnt auch dein Muttermund, sich zu lockern, um die schönste Eisprungphase zu erschaffen :D.

Harter Muttermund

Beim harten Muttermund kannst du dir jetzt vielleicht schon denken, was das bedeutet. Kurz gesagt sind die Lippen des Muttermundes in diesem Gefühlszustand leicht angespannt, weil aus biologischen Gründen der Körper dafür sorgt, dass der Eingang zur Gebärmutter ZU bleibt. Durch das Zusammenziehen entsteht das Gefühl der Festigkeit – also es fühlt sich hart an.

Schleimiger Muttermund

Einige Frauen bemerken nach dem Abtasten, dass sie etwas Zervixschleim am jeweiligen Finger haben. Diesen Schleim kannst du natürlich noch zusätzlich zur Bestimmung deiner fruchtbaren Tage nutzen, denn auch dein Zervixschleim möchte dir einiges sagen! Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist ein schleimiger Gebärmutterhals, ein Zeichen dafür, dass du dich gerade in der fruchtbaren Phase deines Zyklus befindest.

Geöffneter Muttermund

Sobald dein Muttermund sich beginnt zu öffnen, kannst du dir sicher sein, dass schon viele Östrogene in deinem Körper herumschwirren und es sich vermutlich langsam Richtung Eisprung entwickelt. Die Gebärmutterhals-Lippen öffnen sich sozusagen, um dir das auf diese Weise zu SAGEN. Natürlich kommen keine Wörter heraus, dafür aber oftmals etwas Zervixschleim. ;D

Geschlossener Muttermund

Beim geschlossenen Muttermund verhält es sich analog zum offenen Gebärmutterhals. Dein Muttermund SAGT quasi NICHTS – der Mund ist geschlossen. Wobei das natürlich auch wieder eine Art der Kommunikation ist. Du kannst nicht „NICHT KOMMUNIZIEREN“ ;). Das heißt, wenn dein Muttermund geschlossen ist, sind gerade sehr wenig Östrogene in deiner Blutumlaufbahn und du befindest dich mit großer Wahrscheinlichkeit noch relativ weit entfernt von deinem Eisprung – sprich die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, ist gerade sehr gering. Oder der Eisprung ist bereits vorbei.

Tiefstehender Gebärmutterhals

Der tiefstehende Gebärmutterhals möchte dir sagen, dass es noch ein wenig dauert, bis deine Eisprungzeit beginnt. Meist ist ein tiefstehender Gebärmutterhals auch gleichzeitig hart und geschlossen. Das muss aber auch nicht sein. Viele Frauen, bei denen eine vaginale Geburt noch nicht lange zurückliegt und/oder die aktuell eine Gebärmuttersenkung haben, können in diesem Zeitraum einen sehr tiefstehenden Gebärmutterhals erfühlen. Beim Abtasten fühlst du dann den Gebärmutterhals relativ dicht hinter dem Vulvina-Eingang.

Hochstehender Gebärmutterhals

Nun das Pendant zum tiefstehenden Gebärmutterhals: der hochstehende Gebärmutterhals. Jetzt singt dein Gebärmutterhals die schönsten und höchsten Töne, so hoch, dass du ihn vielleicht gar nicht schaffst zu erreichen mit deinem Finger?! Wahnsinn oder? Wenn du das einmal im Vergleich gefühlt hast, dann hast du den Unterschied und die große Veränderung verstanden und wahrgenommen, die dein Körper Zyklus für Zyklus vollbringt.

Die verschiedenen Zyklusphasen

Durch das Dokumentieren der Beobachtungen deiner Muttermund-Gefühlszustände, bekommst du einen sehr guten Überblick über deine Zyklusphasen und kannst somit sehr gut einschätzen, wann der perfekte Zeitpunkt ist, um schwanger zu werden.

#1 Gebärmutterhals nach der Periode

Während der Blutung ist der Muttermund leicht geöffnet, um das Blut gut abfließen zu lassen. Bei den meisten Frauen fühlt sich der Gebärmutterhals kurz nach der Periode dann relativ schnell hart, geschlossen und tiefstehend an. Der Muttermund sagt dir somit: „Hey jetzt gerade ist es nicht so wahrscheinlich, dass du schwanger wirst, wenn du heute Sex hast.“

#2 Muttermund vor dem Eisprung

Wenn du kurz vor deiner Eisprungphase stehst, fängt dein Muttermund langsam an, seine Lippen zu öffnen, um mit dir zu sprechen. Er sagt dir: „Zeit für Sex beginnt“ Was übersetzt heißt: Nun geht es bald los! Die Chance jetzt schwanger zu werden, steigt von Tag zu Tag. Nutzt die Zeit für Sex, wenn du schwanger werden möchtest!

#3 Muttermund beim Eisprung

Während der Eisprungphase ist dein Muttermund weit geöffnet, weich, hochstehen und spricht in flüssigen Sätzen zu dir: „JETZT oder nie! Habe noch HEUTE Sex – am besten jetzt gleich, wenn du schwanger werden möchtest! Ich fließe schon dahin und der Zervixschleim wird auf Hochtouren produziert. Also worauf wartest du? Ich kann die ganze Zeit nur noch an Sex denken. Sex, Sex, Sex, […]“

#4 Gebärmutterhals nach dem Eisprung

Kurze Zeit (ca. 1-3 Tage) nach dem Eisprung verschließt sich dein Gebärmutterhals und fühlt sich wieder hart und tiefstehend an. Er genießt und schweigt. Nun beginnt die Wartezeit oder auch Hibbelphase genannt, bis feststeht, ob du schwanger geworden bist. Wie aufregend!

#5 Muttermund vor der Periode

Kurz vor der Periode kann es sein, dass sich dein Muttermund schon leicht öffnet, um dir zu sagen: „Bald kommt vielleicht deine Blutung.“ Leider ist der Gefühlszustand des Gebärmutterhalses vor der Periode so unterschiedlich von Frau zu Frau, sodass du leider nicht am Muttermund erkennen kannst, ob du schwanger geworden bist.

#6 Muttermund während der Schwangerschaft

Normalerweise ist der Muttermund während einer Schwangerschaft fest verschlossen und auch hart und tiefstehend. Zum Ende der Schwangerschaft löst sich meist ein paar Tage oder Stunden vor der Geburt der Schleimpropf im Gebärmutterhals und der Muttermund beginnt, sich zu öffnen und wird weicher. Manche Frauen ertasten auch schon einige Wochen vor der Geburt einen weichen und leicht geöffneten Gebärmutterhals. Dein Muttermund sagt dann: „Bald geht es los. Ich beginne schon mal mit den Vorbereitungen und öffne langsam das Tor für dein wundervolles Baby in dir, um es heraus zu lassen!“

#7 Muttermund nach Befruchtung und nach Einnistung

Dein Muttermund hat ab der Vereinigung (Befruchtung) deiner Eizelle mit der Spermie deines Mannes keine Ahnung, was mit deiner Eizelle passiert. Das heißt, der ganze Körper der Frau reagiert in jedem Zyklus mit Eisprung so, als ob ein Baby unterwegs ist – egal ob es so ist oder nicht. Das liegt daran, dass die vereinigte Eizelle mit Spermie auf dem Weg vom Eileiter bis zur Gebärmutter NOCH KEINE direkte Verbindung (später auch die Nabelschnur) zum Körper der Frau hat. Dieser Weg dauert etwa eine Woche und erst, wenn bei der Einnistung eine Verbindung hergestellt ist, kommt es zum Aha-Effekt – JA es ist wirklich ein Baby unterwegs!“ So als wenn das Baby beim Körper anruft und sagt: „So liebe Mama, ich bin nun gut angekommen in deiner Gebärmutter.“ Erst dann weiß also auch der Gebärmutterhals und alle anderen Organe des Körpers über die Schwangerschaft Bescheid. Manche sagen auch, dass erst dann die Schwangerschaft beginnt. Aber auch nach der Einnistung kannst du nicht wirklich am Muttermund erkennen, ob du schwanger geworden bist. Das geht nur in Kombination mit der Basaltemperatur oder Schwangerschaftstest oder Arzt-/Ärztin-Besuch.

Wie viele Tage vor Eisprung öffnet sich der Muttermund?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es ist einfach zu individuell und kommt unter anderem auf die Gesamtlänge des Zyklus sowie die hormonellen Gegebenheiten an. Bei den meisten Frauen öffnet sich der Muttermund ein bis sieben Tage vor dem Eisprung.

Wie lange bleibt der Muttermund nach Eisprung offen?

Diese Frage lässt sich schon etwas einseitiger beantworten. Der Muttermund schließt sich relativ schnell nach dem Eisprung. Oft ist der Gebärmutterhals noch ein bis zwei Tage nach dem Eisprung offen und schließt sich dann rasant und deutlich merklich.

Optimaler Gebärmutterhals zum Schwangerwerden

Zusammenfassend und abschließend die wichtigsten Erkenntnisse zum Schwangerwerden und Muttermundbeobachtung. Wenn du schwanger werden möchtest, ist der optimale Zeitpunkt für Sex, ein Tag mit weichen, hochstehenden und offenen Muttermund. Der Eisprung lässt sich allerdings nicht allein durch den Muttermund bestimmen, hierzu benötigt es noch das Messen der Basaltemperatur. Nur mit der Basaltemperatur in Kombination mit deinem Gebärmutterhals oder Zervixschleim kannst du, deinen Eisprung eindeutig feststellen und die hochfruchtbaren bestimmen. Der Muttermund gehört zu den wichtigsten Eisprungprungzeichen und ist vor allem für Frauen interessant, die eine Alternative zur Zervixschleimbeoachtung suchen. Ich wünsche dir ein wunderschönes erstes Gespräch mit deinem Muttermund und dass du bald die Muttermund-Sprache gut verstehen kannst!

Du möchtest mehr über deine Eisprungzeichen erfahren? Dann empfehlen wir dir unser eBook, indem wir NFP zum Schwangerwerden vorstellen.

Wie sieht der Muttermund vor der Periode aus?

Er ähnelt einem etwa vier Zentimeter langem Schlauch und seine Beschaffenheit verändert sich im Laufe eines Zyklus. Dein:e Gynäkolog:in überprüft deine Zervix mit Hilfe eines Spekulums. Du kannst aber auch probieren, die Beschaffenheit selbst zu überprüfen.

Wie fühlt sich der Muttermund an wenn man schwanger ist?

Falls du ihn erreichst, ist der Rand des Muttermundes weich und schwammig, es passt sogar eine Fingerkuppe in die Öffnung. Du bemerkst dann auch eine Veränderung des Zervixschleims. Dieser ist spinnbar, dünnflüssig, fast wässrig und du fühlst dich untenrum feucht an.

Kann man am Muttermund erkennen ob man schwanger ist?

Mit etwas Übung lässt sich der Muttermund ertasten. Er fühlt sich jetzt hart an, etwa wie eine Nasenspitze. Aber nicht nur die Beschaffenheit des Muttermundes selbst sagt etwas über deine Fruchtbarkeit aus. Auch der Zervixschleim, der im Gebärmutterhals gebildet wird, ist ein guter Indikator.

Wie fühlt sich der Muttermund nach der Einnistung an?

Nach dem Eisprung schließt sich der Muttermund und wird wieder hart. Nun ertastet man den cervix uteri wieder besser, da er nach unten wandert. Der Zervixschleim fühlt sich beim Abtasten klumpig an und verschließt den Durchgang für Spermien mit einem Schleimpfropf.