Wie lange dauert es bis sperma eizelle erreicht

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Sie werden jetzt denken, dass Sie sehr wohl wissen, wie ein Baby gemacht wird: Mann trifft Frau, sie haben Sex und neun Monate später kommt dabei ein Baby heraus! Aber wissen Sie genau, wo Sperma und Eizellen herkommen? Lesen Sie weiter, um die faszinierenden biologischen Einzelheiten zur Entstehung eines Kindes zu erfahren.

Im Inneren des weiblichen Körpers: Wie eine Eizelle heranreift

Für Frauen beginnt die Fähigkeit zu einer Schwangerschaft in den Eierstöcken, in den beiden kleinen ovalen Organen, die an beiden Seiten der Gebärmutter verankert sind. Jedes Mädchen wird mit mehr als einer Million Eizellen in den Eierstöcken geboren, bis zur Pubertät sind ungefähr die Hälfte der vorhandenen Eizellen, also knapp 500.000, abgestorben. Cirka 400 werden heranreifen. Das beginnt mit der ersten Periode und endet, wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, was im Allgemeinen im Alter von 45 bis 55 eintreten wird.

Jeden Monat, zur Halbzeit Ihres Menstruationszyklus (meist zwischen dem 12. und 16. Tag), ist eine Eizelle in einem Ihrer Eierstöcke herangereift. Diese löst sich vom Eierstock und wird schnell von der tulpenförmigen Öffnung des nächstgelegenen Eileiters (das sind zwei ca. 10 cm lange Schläuche, die zur Gebärmutter führen) aufgefangen. Dieses Ablösen nennt man den Eisprung.

Eine Eizelle ist für ungefähr 12 - 24 Stunden lebensfähig, deshalb muss sie schnell befruchtet werden, damit ein Baby entstehen kann. Wenn die Eizelle auf ihrem Weg zur Gebärmutter auf ein gesundes Spermium trifft, können die beiden verschmelzen und ein neues Leben schaffen. Ist dem aber nicht so, dann endet die Reise der Eizelle in der Gebärmutter, wo sie zerfällt und ca. zwei Wochen später, während der Periode, abgestoßen wird.

Im Inneren des männlichen Körpers: Die Entstehung eines Samens

Während der Frauenkörper sich im gemächlichen Tempo von einem Monat mit dem Heranreifen einer einzigen Eizelle befasst, ist der männliche Körper beinahe andauernd damit beschäftigt, Millionen mikroskopisch kleiner Spermien zu produzieren, deren einzige Aufgabe im Leben es ist, auf eine Eizelle zu zu schwimmen und in sie einzudringen.

Frauen werden schon mit all den Eizellen geboren, die sie jemals benötigen, aber Männer müssen in ihrem Erwachsenenleben regelmäßig Spermien produzieren. Von der Entstehung bis zur Fertigstellung einer neuen Samenzelle dauert es 64 bis 72 Tage, und da ca. 250 bis 300 Millionen Spermien bei jeder Ejakulation freigesetzt werden, muss diese Spermienfabrik Mann auf Hochleistung arbeiten.

Die Produktion der Spermien beginnt in den Hoden, den beiden Drüsen, die im Hodensack unterhalb des Penis beherbergt sind. Die Hoden hängen außerhalb, denn sie sind gegenüber Wärme sehr empfindlich. Um gesunde Spermien zu produzieren, benötigen sie milde 34 Grad Celsius – also einige Grad kühler als die normale Körpertemperatur. Die erzeugten Spermien werden in den Nebenhoden gelagert, bis sie kurz vor der Ejakulation durch den Samenleiter gelangen und mit der Samenflüssigkeit vermischt werden.

Den Millionen von Spermien zum Trotz, die produziert und bei jedem Samenerguss freigegeben werden, kann nur ein Samen eine Eizelle befruchten. Das Geschlecht des Babys ist abhängig von der Art des Spermiums, das sich zuerst in der Eizelle einnistet – Spermien mit einem Y-Chromosom ergeben einen Jungen und Spermien mit einem X-Chromosom ein Mädchen. Es existieren viele Ammenmärchen darüber, wie Jungen oder Mädchen entstehen, von denen einige sogar durch wissenschaftliche Beweismittel gestützt werden. Letztendlich aber wird das Geschlecht eines Kindes zufällig bestimmt.

Was passiert beim Geschlechtsverkehr?

Der große Moment ist gekommen und Sie haben Sex miteinander. Zusätzlich zu allem Spaß bauen Ihre Körper eine gewisse Spannung auf, die sich hoffentlich in einem Orgasmus entlädt. Dieses wundervolle, angenehme Loslassen hat auch eine wichtige biologische Aufgabe. Bei Männern treibt der Orgasmus mit ca. 20 km/h spermienreiche Samenflüssigkeit in die Scheide und hinauf bis zum Gebärmutterhals. Das verschafft den Spermien einen guten Start auf dem Weg zur Eizelle.

Der Höhepunkt bei der Frau trägt ebenfalls zur erfolgreichen Befruchtung bei. Einige Studien belegen, dass die wellenartigen Kontraktionen in Verbindung mit dem Orgasmus die Spermien tiefer in den Gebärmutterhals ziehen (die Spermien werden quasi eingesogen). Legen Sie also los und haben Sie so viel Spaß wie nur möglich! Das kann Ihre Chance, schwanger zu werden, nur erhöhen.

Viele Paare fragen sich, ob es eine bestimmte Position beim Geschlechtsverkehr gibt, die sich am besten eignet, um schwanger zu werden. Das weiß niemand genau, aber einige Experten glauben, dass die Missionarsstellung (der Mann liegt oben) oder a tergo, die Hündchenstellung (der Mann ist hinter der Frau, beide sehen in die gleiche Richtung), die besten dafür sind, denn sie lassen eine tiefe Penetration zu. Das Wichtigste beim Sex ist jedoch, dass Sie beide sich dabei wohl fühlen und dass Sie häufig genug Geschlechtsverkehr haben, so dass sich während des Eisprungs lebensfähige Spermien in den Fortpflanzungsorganen der Frau befinden. Das heißt, Sie sollten in der Mitte Ihres Zyklus mindestens jeden zweiten Tag Geschlechtsverkehr haben.

Während Sie sich entspannen, beginnt der Job für die Spermien

Eine Befruchtung passiert meist in den ersten Stunden nach dem Geschlechtsverkehr. Dazu können Sie also nicht viel beitragen, außer den Daumen zu drücken und zu hoffen. Einige Experten behaupten, die Frau solle für mindestens 20 bis 30 Minuten auf dem Rücken liegen bleiben (mit einem Kissen unter dem Po), so dass die Erdanziehungskraft den Spermien den Weg zur Eizelle erleichtert.

Während Sie und Ihr Partner das Kuscheln nach dem Herumtoben genießen, herrscht ein reges Treiben in Ihrem Körper. Millionen von Spermien befinden sich auf der Suche nach der Eizelle - und das ist keine leichte Reise. Die erste Hürde ist das saure Milieu Ihrer Scheide, das für Spermien tödlich sein kann. Dann gibt es den Zervixschleim, der undurchdringlich zu sein scheint, außer an Ihren ein oder zwei fruchtbarsten Tagen, an welchen er sich auf wundersame Weise auflockert und einige der stärksten Schwimmer durchlässt.

Die Spermien, die bis hierher überlebten, haben aber noch einen langen Weg vor sich. Insgesamt müssen sie ca. 20 cm vom Muttermund durch die Gebärmutter bis zu den Eileitern reisen. Wenn man sich überlegt, dass sie für 1 cm ungefähr 6 Minuten benötigen, dann ist das schon eine ganz schön lange Reise. Die schnellsten Schwimmer dürften die Eizelle nach ca. 45 Minuten erreicht haben, während die langsamsten bis zu 12 Stunden brauchen werden. Falls sie keine Eizelle in den Eileitern antreffen, verbleiben sie dort für bis zu 72 Stunden in Warteposition, einige sogar noch länger.

Die Sterblichkeitsrate der Spermien ist so hoch, dass nur wenige Dutzend es bis zur Eizelle schaffen. Der Rest verirrt sich (vielleicht im falschen Eileiter) oder stirbt auf dem Weg. Für die wenigen Glücklichen, die die Eizelle erreichen, ist das Rennen aber noch nicht gelaufen. Sie müssen sich nun verzweifelt abmühen, die äußere Hülle der Eizelle zu durchdringen und als erster hinein zu gelangen. Hat der Zäheste aus dem Verein es ins Innere geschafft, verändert sich die Eizelle schlagartig, so dass kein weiteres Spermium hinein gelangt. Das funktioniert wie ein Schutzschild, das die Eizelle umgibt, sobald der erste Samen sicher angekommen ist.

Und jetzt beginnt das wahre Wunder...

Die Eizelle wird innerhalb von 24 Stunden befruchtet, indem sich das genetische Material des Samens mit dem der Eizelle verbindet, um eine neue Zelle zu erschaffen, die sich schnell teilen wird. Dieses Zellknäuel wandert nun weiter durch den Eileiter bis in die Gebärmutter. (Es gibt auch Eileiter-Schwangerschaften, wenn der Embryo sich statt in der Gebärmutter im Eileiter einnistet. Eine Eileiter-Schwangerschaft ist nicht lebensfähig. Der Embryo muss meist in einem chirurgischen Eingriff entfernt werden, um eine Beschädigung oder Zerstörung des Eileiters zu verhindern und eine oft damit verbundene innere Blutung zu verhindern.) Dieser letzte Abschnitt der Reise dauert noch einmal fünf bis sechsTage. Jetzt werden ungefähr zwei Wochen vergehen, bis Ihre Menstruation ausbleibt und Sie vermuten werden, schwanger zu sein.

Bleibt Ihre Regel aus, oder haben Sie eines der Anzeichen einer Schwangerschaft entdeckt, können Sie einen Schwangerschaftstest machen, um sicher zu gehen, dass da was Kleines unterwegs ist. Wenn dem so ist, herzlichen Glückwunsch und willkommen am Anfang einer weiteren, wunderbaren Reise.

Wie lange dauert es bis Spermien die Eizelle erreichen?

Nach dem Samenerguss Für den 12 bis 15 Zentimeter weiten Weg durch die Gebärmutter in die Eileiter brauchen gut bewegliche Spermien eine bis drei Stunden.

Kann man spüren Wenn das Ei befruchtet wird?

Die Befruchtung der Eizelle selbst kannst du nicht spüren. Sie findet wenige Stunden nach dem Eisprung im Eileiter statt. Ab dann beginnt die Zellteilung. Nach dem Eisprung wandert die Eizelle vom Eierstock in die Gebärmutter.