Wie oft Kontaktlos bezahlen ohne PIN?

Seit Jahresanfang läuft die bundesweite Einführung der Kontaktlos-Technologie sowohl für Zahlungskarten als auch für Bezahlterminals. Doch wie funktioniert es genau? Und wie sicher ist es? Alles Wissenswerte rund ums kontaktlose Bezahlen mit Karte erfahren Sie in unserem Dossier.

Wie oft Kontaktlos bezahlen ohne PIN?

„Ich kann kontaktlos" - das Wellen-Symbol
Als erstes: Woran erkennen Sie überhaupt, dass Sie mit Ihrer Karte kontaktlos bezahlen können? Zum einen am Wellen-Symbol auf Ihrer Karte, zum anderen am Wellen-Symbol am Bezahlterminal. Dieses Symbol signalisiert, dass sowohl Ihre Karte als auch das Terminal über die Kontaktlos-Technologie verfügen.

Wie oft Kontaktlos bezahlen ohne PIN?

Banken und Sparkassen haben deutschlandweit bis Juli 2017 bereits 19 Millionen kontaktlose Karten ausgegeben. Bis zum Jahresende 2017 sollen es circa 34 Millionen sein. Und auch die Händler rüsten ihre Bezahlterminals im Eiltempo um. Laut Deutscher Kreditwirtschaft sind aktuell schon 190.000 Terminals für Kontaktlos-Zahlungen ausgestattet. Immer mehr Filialen von REWE, PENNY, toom Baumarkt, Lidl, ALDI Süd und Nord, EDEKA Hessenring, Norma, Kaufland, dm und Esso-Tankstellen zählen schon dazu.

Schnelligkeit ist Trumpf
Das Auffälligste an einer Kontaktlos-Zahlung ist die Schnelligkeit. Denn zum einen entfällt das Einstecken der Karte in ein Lesegerät, zum anderen ist bei Beträgen bis 25 Euro zumeist keine PIN-Eingabe nötig. Sie halten Ihre girocard circa 4 cm vor das kontaktlos-fähige Kartenlesegerät. Grünes Licht, ein Piep – fertig. Schneller geht's nicht.

NFC- und EMV-Technologie garantieren höchste Sicherheit beim Bezahlvorgang
Abgewickelt werden die Kontaktlos-Zahlungen über die Near Field Communication-Technologie (NFC) –auf Deutsch Nahfeldkommunikation. NFC ist ein weltweit verbreiteter Standard für kontaktloses Bezahlen. Die Kommunikation zwischen Karte und Terminal regelt wiederum ein Mikrochip auf Ihrer Karte, der so genannte EMV-Chip. Dieser EMV-Chip schützt die Daten auf dem Chip gegen Verfälschung, Ausspähen bzw. Kopieren und gewährleistet höchste Sicherheit. Auf Basis dieser beiden Technologien kommuniziert Ihre Bankkarte über den EMV-Chip und einer Antenne per Funk mit dem NFC-Händlerterminal.

Vorausgesetzt Ihre Karte und das Terminal des Händlers verfügen beide über die Kontaktlos-Technologie, entscheiden Sie, ob Sie Ihren Einkauf kontaktlos bezahlen möchten oder nicht. Wenn ja, wird am Terminal ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das Ihre Karte einmalig und nur für eine einzige Zahlung aktiviert. Alles was Sie dann noch tun müssen, ist Ihre Karte nah genug an das Terminal zu halten. Bei einem Rechnungsbetrag von bis zu 25 Euro muss in der Regel keine PIN eingegeben werden.

Generell legt Ihre kartenausgebende Bank oder Sparkasse fest, wie oft und bis zu welchem Höchstbetrag Sie ohne PIN-Eingabe kontaktlos bezahlen können. Aus Sicherheitsgründen kann nur eine beschränkte Anzahl von Bezahlvorgängen (z.B. maximal fünf) bis jeweils maximal 25 Euro nacheinander ohne PIN-Eingabe erfolgen. Ist wiederum der Höchstbetrag erreicht, müssen Sie bei der nächsten kontaktlosen Zahlung die PIN am Terminal eingeben, egal ob unter oder über 25 Euro.

Erstmalige Aktivierung, Schutz und Abrechnung
Wenn Sie eine kontaktlose Bezahlkarte von Ihrer Bank oder Sparkasse erhalten, ist die NFC-Technologie zunächst noch nicht aktiviert. Die Aktivierung erfolgt erst dann, wenn Sie die Karte erstmals in ein Bezahlterminal oder einen Geldautomaten stecken. Abgerechnet werden Kontaktlos-Zahlungen wie üblich – zeitnah über Ihr eigenes Girokonto oder über die Kreditkartenabrechnung (bei einer Kontaktlos-Kreditkarte). Wenn Sie die Kontaktlos-Funktion Ihrer Zahlungskarte überhaupt nicht nutzen möchten, sprechen Sie Ihr kartenausgebendes Institut darauf an.

Weitere Informationen rund um das kontaktlose Bezahlen finden Sie in unserem Artikel "Fragen und Antworten zum kontaktlosen Bezahlen" und im Flyer des Bankenverbands https://bankenverband.de/publikationen/kontaktloses-bezahlen-mit-karte/.

Kontaktloses Bezahlen ist inzwischen mit Girocards und Kreditkarten möglich sowie mit dem Smartphone oder auch der Smartwatch. Das ist praktisch. Schützt aber nicht vor Verlust und Diebstahl der Bankdaten. Was tun, wenn’s passiert ist?

Wie oft Kontaktlos bezahlen ohne PIN?

Foto:

kalhh / Pixabay

Das Wichtigste in Kürze:

  • Kontaktloses Bezahlen funktioniert mit Girocard, Kreditkarte und Smartphone und ist recht sicher
  • Verlust und Diebstahl von Karten bergen ein überschaubares Risiko, wenn man einige Dinge beachtet
  • Der stets erreichbare Sperrnotruf 116 116 gilt für Girokarten, Kreditkarten und auch SIM-Karten

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Nicht nur mit der Girocard oder der Kreditkarte ist kontaktloses Bezahlen heutzutage möglich. Auch die meisten Smartphones oder sogar Smartwatches bieten diese Möglichkeit inzwischen an. Dann spricht man von Mobile Payment oder vom mobilen Bezahlen.

Um Mobile Payment zu nutzen, benötigen Sie auf Ihrem Smartphone eine Bezahl-App. Anbieter wie Apple oder Google bieten solche Apps fast schon automatisch an. Inzwischen stellen jedoch auch viele Banken entsprechende Banking-Apps zur Verfügung. Wie genau die Nutzung funktioniert, hängt von der jeweiligen App ab. In der Regel muss jedoch eine Kreditkarte oder eine Girocard hinterlegt werden. Über die wird dann abgerechnet.

Einkäufe über die Handyrechnung sind ein anderes Thema: Wer sich vor ungewollten Abos schützen will, die auf diesem Weg abgerechnet werden, sollte eine Drittanbietersperre einrichten.

Sperrnotruf 116 116 – eine Nummer für alles!

Was tun, wenn Smartphone oder Brieftasche weg sind? Dann hilft nur eins: der allgemeine Sperrnotruf. Die Rufnummer 116 116 ist 24 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr erreichbar. Innerhalb Deutschlands ist der Sperrnotruf ohne Vorwahl erreichbar. Aus dem Ausland mit der jeweiligen Landesvorwahl von Deutschland. Alternativ funktioniert aus dem Ausland auch die Rufnummer +49 30 4050 4050.

Mit einem Anruf dort können Sie sperren lassen:

  • Girokarten
  • Kreditkarten
  • SIM-Karten

Sie müssen lediglich die Kontonummer, den Namen des Kreditinstituts bzw. Ihre Mobilfunknummer bereithalten, um den Sperrvorgang auszulösen.

Sollte für das mobile Bezahlen PayPal genutzt werden, sollten Sie sich umgehend an den Kundendienst von PayPal wenden und den Verlust anzeigen.

Kontaktlos Bezahlen – wie geht das in Deutschland?

Girocards und Kreditkarten mit einem sogenannten NFC-Chip kommen ohne Aufladung eines Geldchips aus. Mit diesen Karten können Sie kontaktlos und ohne PIN bezahlen, falls der Betrag unter 25 Euro liegt. Sind es mehr als 25 Euro, ist die PIN erforderlich. Voraussetzung ist, dass der Einzelhändler die neue Technologie auch anbietet.

Mobil bezahlen können Sie aber auch mit dem Smartphone: Seit dem Sommer 2018 gibt es das Bezahlsystem Google Pay des amerikanischen Großkonzerns in Deutschland. Im Winter 2018 startete außerdem Konkurrent Apple sein Bezahlsystem Apple Pay auch in Deutschland. Voraussetzung ist, dass das Smartphone NFC-fähig ist. NFC bedeutet Near-Field-Communication, auf Deutsch Nahfeldkommunikation.

Daneben ist mobiles Bezahlen mit speziellen Smartphone-Apps von Zahlungsdienstleistern oder Kreditinstituten möglich, wie beispielsweise den Apps der Sparkassen und Volksbanken. Und zwar sowohl mit Girocard als auch mit der Kreditkarte. Die entsprechenden Kartendaten hinterlegen Sie in der App Ihrer Bank.

Insgesamt gilt das kontaktlose Bezahlen als recht sicher.

Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es?

Zertifizierte Terminals, an denen Sie kontaktlos bezahlen können, haben sehr hohe Sicherheitsstandards zu erfüllen. Beispielsweise sollen Transaktionen eigentlich sofort abgebrochen werden, wenn mehrere Funkkarten im Spiel sind. Ob das in der Praxis tatsächlich immer so funktioniert, ist aber fraglich: Der SWR hat in 2019 fünf Karten mit kontaktloser Bezahlfunktion übereinander gelegt - und es wurde von einer der Karten laut SWR dennoch innerhalb von Sekunden Geld gebucht.

Ob das mit Ihren Karten / an einer bestimmten Kasse auch klappt, können Sie ganz einfach testen, indem Sie versuchen, Ihre Brieftasche mit mehreren NFC-Karten an das Lesegerät zu halten. Das sollte nicht funktionieren!

Außerdem gelten diese Sicherheitsvorkehrungen:

  • NFC-Zahlungen sind nur mit einem Abstand von wenigen Zentimetern möglich
  • Jede Transaktion wird einzeln aktiviert (macht Mehrfachzahlungen unmöglich)
  • Anzahl der NFC-Transaktionen ist mit Limits begrenzt
  • Mehr als zwei gleichzeitige Funksignale sollen für einen Transaktionsabbruch sorgen (siehe oben)
  • Zahlungsterminals werden gesondert zugelassen
  • Bei Diebstahl könnten Sie unter Umständen bis zu einer Höhe bis zu 50 Euro bis zur Meldung des Verlustes haften (Wenn Sie Ihre Girocard, Kreditkarte oder das Smartphone verlieren, sollten Sie die Karten sofort sperren lassen, siehe Infobox oben). Sie haften unserer Ansicht nach aber keineswegs automatisch, wenn Diebe mit einem gestohlenen Smartphone oder einer NFC-Karte einkaufen. Sind die Sicherheitsvorkehrungen von App oder Karte oder auch beim Händler zu lasch, muss die Bank gegenüber Ihnen als Kunde gegenüber für Schäden einstehen.

Wie schütze ich mich selbst?

Einige Geldinstitute, die NFC-fähige Karten ausgeben, bieten die Möglichkeit, die kontaktlose Bezahlfunktion zu sperren. Dann kann der Funkchip in den Karten nicht an Kassen eingesetzt werden. Wenn Sie die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens also gar nicht einsetzen wollen, erkundigen Sie sich bei Ihrer Bank oder Sparkasse, ob Sie die Funktion für Sie deaktivieren kann.

Das Gleiche gilt für Smartphones, mit denen Sie nicht planen, mobil zu bezahlen: Bei Android-Smartphones können Sie den NFC-Chip deaktivieren. Das geschieht in der Regel in den Systemeinstellungen (oft: ein Zahnrad-Symbol) und dort in der Kategorie „Drahtlos und Netzwerke“ oder „Verbinden und Freigeben“. Dort sollten Sie das Symbol für „NFC“ finden und den Chip deaktivieren können.

Apple-Kunden haben diese Möglichkeit nicht: Auf dem iPhone lässt sich der NFC-Chip derzeit nicht deaktivieren.

Wie oft kann man Kontaktlos bezahlen ohne PIN?

Wie oft kann ich kontaktlos Bezahlen? Kontaktlos bezahlen können Sie mit Ihrer Girocard oder der Kreditkarte genau fünf Mal nacheinander. Danach müssen Sie zu Ihrer Sicherheit die PIN eingeben.

Bis wann muss man keinen PIN eingeben?

In der Regel liegt die Obergrenze bei 150 Euro und bei maximal fünf kontaktlosen Transaktionen. Die Volksbanken, Sparkassen und Kreditinstitute können die Vorgaben selbst vorgeben. "Bei kontaktlosen Zahlungen muss nach einem kumulierten kontaktlosen Umsatz von 150 Euro wieder die PIN eingegeben werden.

Wie viel Mal kann man kontaktlos bezahlen?

Für welche Beträge ist kontaktloses Bezahlen geeignet? Sie können jede beliebige Summe bis zu Ihrem Kartenlimit kontaktlos begleichen. Bei Beträgen in der Regel über 50 Euro müssen Sie mit der Karten-Pin bestätigen oder mit Ihrer Unterschrift.

Kann man ohne PIN bezahlen?

Um zu zahlen, halten Sie Ihre Sparkassen-Card (Debitkarte) einfach nah an das Kartenterminal. Bei Einkäufen bis 50 Euro müssen Sie in der Regel keinen PIN eingeben. 1 Bei Beträgen über 50 Euro ist Ihre Geheimzahl erforderlich. Der Bezahlvorgang wird durch ein akustisches oder optisches Signal bestätigt.