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Hüftschmerzen: BeschreibungHüftschmerzen können das Alltagsleben der Betroffenen erheblich belasten. Das Hüftgelenk ist nämlich enorm wichtig: Es ist nach dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk des menschlichen Körpers. Als Kugelgelenk besteht es aus zwei knöchernen Bestandteilen, die ineinandergreifen: der schalenförmigen Hüftgelenkpfanne (Acetabulum) und dem kugeligen Oberschenkelkopf (Caput femoris). Dieses Gelenk sitzt in der Leistengegend zwischen Beckenknochen und Oberschenkelhals – und zwar so tief, dass es sich nicht ertasten lässt. Hüftschmerzen entstehen, wenn das Hüftgelenk seine Stoßdämpferfunktion nicht mehr erfüllen kann, zum Beispiel bei Verschleiß, einer rheumatischen Erkrankung, Durchblutungsstörung oder Entzündung. Das Knorpelgewebe zwischen Kugelgelenk und Gelenkpfanne wird in der Folge immer weiter zerstört, bis die Knochen irgendwann direkt aufeinander reiben. Hüftschmerzen machen sich meist in der Leiste oder im Bereich des Großen Rollhügels (Trochanter) bemerkbar. Der Trochanter ist der große Knochenvorsprung seitlich am oberen Oberschenkelknochen. Die Charakteristik der Beschwerden kann sehr unterschiedlich sein: Beispielsweise sitzen bei manchen Patienten die Hüftschmerzen einseitig mit Ausstrahlung ins Bein, bei anderen fehlt die Schmerzausstrahlung, bei einer dritten Gruppe sind beide Hüftgelenke betroffen. Manche Patienten klagen besonders über Hüftschmerzen beim Laufen, bei anderen machen sich die Schmerzen in der Hüfte beim Aufstehen am Morgen bevorzugt bemerkbar. In einigen Fällen bestehen auch dauerhaft anhaltende Hüftschmerzen. Symptome anderer Art können die Schmerzen in der Hüfte begleiten. Zu diesen Begleitsymptomen zählen zum Beispiel Bewegungseinschränkungen der Hüftgelenke oder eine Schwellung und Rötung im Schmerzbereich. Alle Symptome zusammen geben dem Arzt Hinweise auf die Ursache der Hüftschmerzen. Hüftschmerzen: Ursachen und mögliche ErkrankungenHüftschmerzen können akut oder chronisch auftreten. Akute Hüftschmerzen: UrsachenDie wichtigsten Gründe für plötzliche (akute) Schmerzen im Hüftbereich sind:
Chronische Hüftschmerzen: UrsachenIn anderen Fällen entwickeln sich Hüftschmerzen langsamer und können lange Zeit anhalten. Die wichtigsten Ursachen sind: Beinlängendifferenz (BLD)Etwa 75 Prozent der Bevölkerung haben unterschiedlich lange Beine. Bei geringfügiger Differenz haben die Betroffenen meist keine Symptome. Eine größere Beinlängendifferenz dagegen macht sich durch ein Verkürzungshinken bemerkbar. Mit der Zeit entstehen oft Wirbelsäulen- oder Hüftschmerzen. Weil das Hüftgelenk des längeren Beins vermehrt belastet wird, nutzt es sich stärker ab: Eine Hüftgelenkarthrose (Koxarthrose) kann ebenso daraus resultieren wie etwa eine Periarthropathia coxae (siehe unten). Arthrose im Hüftgelenk (Koxarthrose)Als Koxarthrose (Coxarthrose) bezeichnen Mediziner einen Gelenkverschleiß in der Hüfte. Er tritt vor allem im höheren Alter auf, betrifft manchmal aber auch jüngere Menschen. Die Patienten leiden unter chronischen Hüftschmerzen mit zunehmender Bewegungseinschränkung. Die Beschwerden machen sich etwa beim Aussteigen aus dem Auto oder beim Treppensteigen bemerkbar. In späteren Krankheitsstadien treten die Hüftschmerzen auch nachts und in Ruhe auf. Periarthropathia coxaeDie Betroffenen klagen über Hüftschmerzen, genauer gesagt über Schmerzen im Bereich des großen Rollhügels. Das ist der kräftige Knochenvorsprung am seitlichen Hüftgelenk. Die Schmerzen strahlen entlang der Außenseite des Oberschenkels bis zum Knie aus. Sie sind vor allem beim Beugen oder starken Abspreizen des Hüftgelenks spürbar. Ursache ist eine nicht-entzündliche, abnutzungsbedingte Erkrankung des Sehnenansatzes im Bereich des großen Trochanters („Rollhügel“). Manchmal ist auch der Schleimbeutel in diesem Bereich (Bursa trochanterica) mitbetroffen. Die Periarthropathia coxae kann allein auftreten oder als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen wie einer Koxarthrose oder einer Beinlängendifferenz. Schleimbeutelentzündung (Bursitis)Je nachdem, welcher Schleimbeutel entzündet ist, verspüren die Betroffenen Schmerzen im Bereich des Trochanters, der Sitzbeinhöcker oder in der Leistengegend. So machen sich bei einer Bursitis am Trochanter (Bursitis trochanterica) vielfach die Hüftschmerzen im Liegen auf der betroffenen Seite bemerkbar. Die Schleimbeutelentzündung kann akut oder chronisch verlaufen. Arthritis des Hüftgelenks (Coxitis)Allgemein treten die Hüftschmerzen bei einer Coxitis in der Leistengegend auf und ziehen oft bis zum Knie. Die Hüfte ist nur eingeschränkt beweglich, und die Patienten nehmen meist eine Schonhaltung ein (mit leichter Beugung und Drehung des Oberschenkels nach außen). Eine Coxitis ist eine Entzündung des Hüftgelenks. Wird sie durch Bakterien verursacht, spricht man von septischer Coxitis. Die Erkrankung kann aber auch als rheumatoide Arthritis ("Rheuma"), als entzündlicher Schub einer Hüftgelenkarthrose (aktivierte Arthrose) oder als Begleiterscheinung einer hüftgelenksnahen Erkrankung (wie Tumoren) auftreten. Die häufigste und harmloseste Variante ist der akute "Hüftschnupfen" (Coxitis fugax) bei Kleinkindern. "Schnellende Hüfte" (Coxa saltans)Bei der Coxa saltans sitzen die Hüftschmerzen außen, also im Bereich des großen Rollhügels (Trochanter). Beim Beugen des Hüftgelenks gleitet normalerweise ein straffes Sehnenband (Tractus iliotibialis) von hinten nach vorne über den Trochanter. Bei der Coxa saltans bleibt das Sehnenband kurz hängen und schnappt dann ruckartig über den Trochanter. Beim Gehen ist dieses schmerzhafte Schnappen sicht- und hörbar. Die Coxa saltans tritt vor allem bei jungen Frauen auf. In der Folge führt die Coxa saltans oft zu einer Entzündung des Schleimbeutels im Bereich des Trochanters (Bursitis trochanterica). Idiopathische HüftkopfnekroseBei einer idiopathischen Hüftkopfnekrose berichten die Patienten von zunehmenden, belastungsabhängigen Hüftschmerzen in der Leistengegend; eventuell treten auch Knieschmerzen auf. Die Innenrotation und das Abspreizen (Abduktion) des Oberschenkels sind zunehmend eingeschränkt. Hinter dem Krankheitsbild steht das Absterben von Knochengewebe am Hüftkopf (Hüftkopfnekrose) ohne erkennbaren Auslöser (idiopathisch). In der Hälfte der Fälle sind beide Hüftgelenke betroffen. Risikofaktoren für eine idiopathische Hüftkopfnekrose sind die Anwendung von Glukokortikoiden ("Kortison"), Alkoholmissbrauch, Stoffwechselstörungen (wie erhöhte Blutfettwerte) und Gefäßerkrankungen (wie Arterielle Verschlusskrankheit). Eine Hüftkopfnekrose bei Kindern wird Morbus Perthes genannt. Sie macht sich anfangs meist nur durch ein Hinken bemerkbar. Hüftschmerzen in der Leiste oder Knieschmerzen folgen meist erst später. Engpasssyndrom (Impingement) der HüfteEs äußert sich in gelegentlichen, stechenden Hüftschmerzen in der Leiste. Diese Schmerzen treten besonders bei starker Hüftbeugung und längerer Belastung auf. Grund sind Formveränderungen an Hüftkopf oder Hüftpfanne, die die Bewegungsabläufe des Hüftgelenks, vor allem die Beugung, behindern. Meralgia paraestheticaAnfangs zeigen sich hier die Hüftschmerzen nur im Stehen und bessern sich, wenn das Bein im Hüftgelenk gebeugt wird. Später treten Dauerschmerzen auf. Die Beschwerden beruhen bei diesem Krankheitsbild auf einer Nervenkompression unter dem Leistenband. Die Patienten leiden unter Missempfindungen (Parästhesien) sowie brennenden Schmerzen und Sensibilitätsstörungen an der Vorder- beziehungsweise Außenseite des Oberschenkels. Epiphyseolysis capitis femorisKennzeichen der Epiphyseolysis capitis femoris sind langsam zunehmende Hüftschmerzen in der Leiste sowie Knieschmerzen und Hinken. In den meisten Fällen sind beide Hüftgelenke betroffen. Es handelt sich dabei um die chronische Variante des Hüftkopfgleitens (siehe oben). Sie ist viel häufiger, tritt aber ebenfalls in der Pubertät auf. Hüftschmerzen: SchwangerschaftDie betroffenen Frauen berichten von teils starken Becken-, Kreuz- beziehungsweise Hüftschmerzen. Die Frühschwangerschaft kann bereits von solchen Beschwerden begleitet sein. Das zunehmende Gewicht des wachsenden Kindes kann sie im Verlauf verstärken. Ursachen von Hüftschmerzen in der Schwangerschaft sind hormonelle Veränderungen, die bewirken, dass sich das Binde- und Muskelgewebe im Bereich des Beckens lockert. Darüber hinaus können Schmerzen in der Hüfte bei werdenden Müttern aber auch nicht-schwangerschaftsbedingte Ursachen haben, beispielsweise eine Schleimbeutelentzündung oder Hüftgelenkentzündung (Coxitis). Hüftschmerzen: Was tun?Bei Hüftschmerzen sollten Sie immer zum Arzt gehen, um die Ursache abklären zu lassen. Von dieser Diagnose und individuellen Faktoren hängt dann ab, wie sich die Hüftschmerzen behandeln lassen. Einige Beispiele: Behandlungsmöglichkeiten bei einer Koxarthrose sind beispielsweise:
Eine Hüftgelenkentzündung (Coxitis) wird je nach Auslöser behandelt: Bei einer septischen Coxitis werden neben Ruhigstellung und Antibiotika die operative Öffnung und Spülung des Gelenks empfohlen. Dabei wird infiziertes Gewebe entfernt. Eventuell wird auch ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Ein solcher Gelenkersatz ist auch bei rheumatisch bedingter Coxitis erforderlich, wenn andere Therapiemaßnahmen (Medikamente, physikalische Therapie etc.) die Hüftschmerzen nicht beseitigen können und die Mobilität dadurch stark eingeschränkt ist (wie bei einer aktivierten Hüftgelenksarthrose). Hüftschmerzen: Das können Sie selbst tunBei einer Koxarthrose kann helfen:
Zu diesen Übungen, die Sie keinesfalls ohne Rücksprache mit bzw. Anleitung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten durchführen sollten, könnten zum Beispiel gehören:
Bei einer septischen Hüftgelenksentzündung (septischen Coxitis) sollten Sie die Hüfte möglichst ruhiggestellt halten, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die Schmerzen zu lindern. Beim "Hüftschnupfen" (Coxitis fugax), der meist bei Kindern und nur selten bei Erwachsenen vorkommt, lassen sich die Schmerzen im Allgemeinen mit einigen Tagen Bettruhe und der Gabe des Schmerzmittels Paracetamol lindern. Solange jedoch die Bein- und Hüftschmerzen in der Leiste anhalten, sollte das betroffene Kind nicht am Schulsport teilnehmen. Hüftschmerzen: Wann müssen Sie zum Arzt?Bei akut auftretenden Hüftschmerzen, besonders nach einem Unfall, sollten Sie unbedingt den Arzt aufsuchen. Auch bei hartnäckigen Schmerzen in der Hüfte, die sich nicht bessern oder sogar schlimmer werden, sollten Sie einen Mediziner um Rat fragen. Bei Kindern und Jugendlichen sollten Hüftschmerzen immer ärztlich abgeklärt werden, weil sie in dieser Altersgruppe meist durch eine ernste Erkrankung verursacht werden, die bleibende Schäden hinterlassen kann. Hüftschmerzen: DiagnoseUm der Ursache Ihrer Hüftschmerzen auf den Grund zu gehen, wird sich der Arzt zunächst ausführlich mit Ihnen unterhalten. Mögliche Fragen bei diesem Anamnesegespräch sind zum Beispiel:
Körperliche UntersuchungIm Anschluss folgt die körperliche Untersuchung. Dabei wird der Arzt immer beide Seiten gleichermaßen untersuchen, auch wenn die Hüftschmerzen gegebenenfalls nur auf einer Seite auftreten. Der Arzt begutachtet das Gangbild des Patienten und achtet dabei auf ein eventuelles Hinken. Er prüft, ob die Beinachse gerade ist oder ob der Patient X- oder O-Beine hat. Außerdem kontrolliert der Arzt, ob das Becken gerade ist und die Beine gleich lang sind. Im nächsten Schritt tastet und klopft der Arzt die Leistengegend und den Bereich rund um den Trochanter an der Außenseite des Beckens ab. Er achtet auf Entzündungszeichen wie eine lokale Rötung, Überwärmung und Schwellung. Diese Symptome könnten auf eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) als Ursache der Hüftschmerzen hinweisen. Sehr wichtig bei der Abklärung von Hüftschmerzen ist die Funktionsprüfung. In verschiedenen Tests prüft der Arzt, wie beweglich die Hüftgelenke sind, also, ob sich der Oberschenkel frei abspreizen, nach innen oder außen drehen lässt. BlutuntersuchungUm Hüftschmerzen auf den Grund zu gehen, ist auch eine Blutuntersuchung hilfreich. So ist etwa die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ein wichtiger Parameter, um entzündliche und rheumatische Ursachen der Hüftschmerzen zu erkennen. Bei verschleißbedingten Erkrankungen ist die BSG dagegen nicht oder nur geringfügig erhöht. Die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) ist ebenfalls aussagekräftig: Übermäßig viele Leukozyten (Leukozytose) finden sich zum Beispiel bei unspezifischer Arthritis, Osteomyelitis (Entzündung des Knochenmarks) und bei bakteriell bedingten Hüftgelenksentzündungen. Bildgebende VerfahrenEine Röntgenuntersuchung des Beckens dient vor allem dazu, eventuelle Anzeichen einer Arthrose als Ursache von Hüftgelenkschmerzen zu entdecken. Noch detailliertere Bilder erhält man mithilfe der Computertomografie (CT). Sie kann den Schweregrad einer Gelenkzerstörung (etwa bei Hüftkopfnekrose) besser darstellen. Mittels einer Ultraschalluntersuchung des Hüftgelenks lassen sich beispielsweise eine Schleimbeutelentzündung, Gelenkergüsse und eine Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovitis) als Grund für die Hüftschmerzen erkennen. Auch Veränderungen der Muskeln und Sehnen im Hüftbereich können im Ultraschall gut dargestellt werden. Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist gut geeignet, um etwa entzündlich bedingte Weichteilveränderungen sowie Frühstadien einer Osteonekrose oder eines Ermüdungsbruches zu diagnostizieren. Beruhen die Hüftschmerzen auf Entzündungen oder Tumoren im Gelenkbereich, lässt sich dies mithilfe einer nuklearmedizinischen Untersuchung (Gelenkszintigrafie) feststellen. Wo hat man Schmerzen wenn man eine neue Hüfte braucht?Egal ob beim Gehen, beim Treppensteigen oder beim Übereinanderschlagen der Beine – es kommt zu Schmerzen im Hüftgelenk, die auch ins Gesäß, in die Innenseite des Oberschenkels und sogar bis ins Knie ausstrahlen können.
Wie macht sich eine Entzündung in der Hüfte bemerkbar?Eine solche Entzündung geht meist mit starken Schmerzen im Hüftgelenk sowie häufig auch mit allgemeinen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Herzschlagbeschleunigung einher. Die massive Schonhaltung des Beines ist häufig ausschlaggebend für die notwendige Entlastung und Sicherung der Diagnose.
Wie teste ich meine Hüfte?Sie legen sich gerade auf eine Untersuchungsliege und der Untersucher winkelt das Hüft- und Kniegelenk auf der entsprechenden Seite um 90 ° an, wie es auf dem Bild unten zu erkennen ist. Durch diese Position ist die Lendenwirbelsäule ruhiggestellt, sodass sich das Hüftgelenk allein beurteilen lässt.
Welche Beschwerden bei Hüfte?Hüftarthrose: Der häufigste Grund für Hüftschmerzen. im Frühstadium nur morgens Schmerzen, die nach ein paar Schritten wieder verschwinden.. Hüftschmerzen einseitig nach Belastung.. Leistenschmerz (manchmal ausstrahlend). Ruheschmerzen (z.B. nachts). Zunehmende Steifheit.. Schmerzen beim Drehen des Beines um seine eigene Achse.. Können Schmerzen in der Hüfte vom Rücken kommen?Hüftschmerzen durch die Bandscheibe
Hüftschmerzen haben ihre Ursache sehr häufig in einer oder mehreren Bandscheiben des unteren Rückens. Die Lendenwirbelsäule ist mit dem Kreuzbein über die Bandscheiben, das Kreuzbein mit den Darmbeinen über feste Faszien im knöchernen Beckenring und mit den Hüften verbunden.
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