Was bedeuten die blutdruckwerte 120 61 90

Niedriger Blutdruck liegt bei Blutdruckwerten unter 100 zu 60 mmHg vor. Er macht sich oft erst spät mit Müdigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen bemerkbar. Er ist selbst keine Krankheit, doch kann er auf eine Krankheit hinweisen. Häufig können Sie schon mit einfachen Mitteln einem niedrigen Blutdruck entgegenwirken.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was bedeutet niedriger Blutdruck?
  2. Ab wann spricht man von niedrigem Blutdruck?
  3. Symptome von niedrigem Blutdruck
  4. Ursachen einer Hypotonie
  5. Risikofaktoren von Blutniederdruck
  6. Wann ist niedriger Blutdruck behandlungsbedürftig?
  7. Behandlungsmethoden von niedrigem Blutdruck
  8. Hypotonie vorbeugen

Was bedeutet niedriger Blutdruck?

Niedriger Blutdruck wird auch als arterielle Hypotonie bezeichnet. Die Grenze zwischen normalem und niedrigem Blutdruck ist nicht immer klar definiert. Bei Werten unter 100 zu 60 mmHg ist von einem niedrigen Blutdruck auszugehen. Häufig bereitet eine Hypotonie keine Beschwerden. Bei Schwindelgefühl, Müdigkeit oder Kopfschmerzen sollten Betroffene jedoch an einen niedrigen Blutdruck denken. Da die Symptome auf Dauer Probleme bereiten können und hinter niedrigem Blutdruck eine ernstzunehmende Erkrankung stecken kann, sollte ein Arzt den Blutdruck kontrollieren und die Ursache feststellen.

Ab wann spricht man von niedrigem Blutdruck?

Blutdruckwerte von weniger als 120 zu 80 mmHg sind optimal. Als normal gelten Blutdruckwerte von 120 bis 129 zu 80 bis 84 mmHg. Bei Werten von weniger als 110 zu 60 mmHg bei Männern und weniger als 100 zu 60 bei Frauen handelt es sich um niedrigen Blutdruck. Ein hochnormaler Blutdruck liegt bei Werten von 130 bis 139 zu 85 bis 89 mmHg vor, während es sich bei Werten ab 140 zu 90 mmHg um Bluthochdruck handelt.

Messung des Blutdrucks

Bei der Blutdruckmessung gibt die erste Zahl den systolischen und die zweite Zahl den diastolischen Wert an. Die Maßeinheit steht für Millimeter Quecksilbersäule. Das Herauspressen des Blutes aus dem Herzen wird als Systole bezeichnet. Die Diastole gibt die Menge des Blutes an, die während der Entspannungs- und Füllphase wieder zurück in die Herzkammern strömt. Bei einem niedrigen Blutdruck werden Organe, Muskeln und andere Körperbereiche zu wenig mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Dabei steigt der diastolische Wert nicht über 60 mmHg.

Symptome von niedrigem Blutdruck

Niedriger Blutdruck ruft nicht immer Symptome hervor. Er kann jedoch auch verschiedene Symptome zeigen:

  • Müdigkeit
  • Schwindel, vor allem am Morgen nach schnellem Aufstehen
  • Appetitlosigkeit
  • stechende oder pulsierende Kopfschmerzen
  • Herzrasen, da der Körper versucht, der verminderten Durchblutung entgegenzuwirken
  • Ohrensausen
  • Augenflimmern
  • Konzentrationsstörungen
  • Wetterfühligkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Reizbarkeit
  • Atemnot, Engegefühl in der Brust, Stiche in der Herzgegend
  • Kältegefühl in Händen und Füßen
  • kalte und blasse Haut
  • vermehrtes Schwitzen
  • Ohnmacht

Ursachen einer Hypotonie

Der Körper reguliert den Blutdruck durch ein eigenes System. Er verfügt über kleine Druckmesskörperchen in den Halsschlagadern. Sie fühlen den Blutdruck in den Schlagadern und leiten die Signale an das Kreislaufzentrum im Stammhirn weiter. Bei Bluthochdruck gibt das Kreislaufzentrum einen Befehl zur Gefäßerweiterung, während es bei Blutniederdruck eine Gefäßverengung befiehlt. Die Niere schüttet das Hormon Renin aus, das über Zwischenschritte den Blutdruck steigert. Es gibt verschiedene Ursachen, die sich negativ auf die Blutdruckregulierung auswirken.

Primäre oder konstitutionelle Hypotonie

Die häufigste Form von niedrigem Blutdruck ist die primäre Hypotonie. Die Neigung dazu ist wahrscheinlich erblich. Die Ursache wird oft nicht erkannt. Der Körperbau, die Konstitution, spielt eine Rolle. An einer primären Hypotonie leiden häufig junge, schlanke Frauen. Bei ihnen ist der niedrige Blutdruck angeboren. Die Regulation des Blutdrucks durch das Hormon Renin kann gestört sein.

Sekundäre Hypotonie

Bei einer sekundären Hypotonie ist eine Grunderkrankung die Ursache. Verschiedene Grunderkrankungen kommen als Ursache in Frage:

  • Herzerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder Herzbeutelentzündung
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Unterfunktion der Hirnanhangdrüse
  • Venenschwäche (Krampfadern)
  • Nervenerkrankungen wie diabetische Neuropathie
  • Salzmangel (Hyponatriämie).

Die sekundäre Hypotonie kann auch durch die Einnahme von verschiedenen Medikamenten verursacht werden. Bei großer Hitze, starkem Schwitzen oder starken Durchfällen kann der Flüssigkeitsmangel zu einen Blutdruckabfall führen.

Orthostatische Hypotonie

Die aufrechte Körperhaltung wird als Orthostase bezeichnet. Der orthostatische niedrige Blutdruck tritt auf, wenn Sie schnell aus der liegenden Position aufstehen. Das Blut versackt in den Beinen. Der Körper kann auf die entstandene Volumenverschiebung nicht schnell genug reagieren. Die orthostatische Hypotonie kann verschiedene Ursachen haben:

  • sekundäre Hypotonie
  • Störung des autonomen Nervensystems, beispielsweise bei Diabetes mellitus
  • Schädigung der Nervenzellen im Gehirn
  • Zustand nach einer Beinvenenthrombose
  • Krampfadern

Niedriger Blutdruck in einer akuten Schocksituation

Bei einem Kreislaufkollaps, einem Schock oder einem hohen Blutverlust sinkt der Blutdruck. Die Blutgefäße, die weniger wichtige Organe versorgen müssen, verengen sich. Magen-Darm-Trakt, Nieren, Muskulatur und Haut werden vermindert durchblutet, damit die Durchblutung von Herzkranz- und Hirngefäßen noch lange gewährleistet ist. Der Blutdruck sinkt, wenn die körpereigenen Regulierungsmechanismen nicht ausreichen. Der Blutdruckabfall kann durch eine äußere oder eine innere Blutung, beispielsweise bei einem blutenden Magengeschwür, auftreten.

Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft

Niedriger Blutdruck ist in den ersten sechs Schwangerschaftsmonaten normal. Der niedrige Blutdruck kann jedoch auch bis zum Ende der Schwangerschaft anhalten. Die Ursache ist das Vena-Cava-Syndrom. Das Ungeborene drückt auf die Hohlvene der Mutter. Da diese Hohlvene das Blut zum Herzen führt, beeinträchtigt der Druck des Ungeborenen den Rückfluss des Blutes zum Herzen. Das beeinträchtigt auch die Blutzufuhr zum Gehirn und in andere Körperregionen.

Risikofaktoren von Blutniederdruck

Verschiedene Risikofaktoren begünstigen einen niedrigen Blutdruck:

  • Körperliche Risikofaktoren sind nicht beeinflussbar. Häufig sind große, schlanke Menschen, Jugendliche im Wachstumsschub, schwangere Frauen und ältere Menschen von einem niedrigen Blutdruck betroffen.
  • Verhaltensbedingte Risikofaktoren können Sie durch gesundheitsbewusstes Verhalten beeinflussen. Solche Risikofaktoren sind Mangel an Bewegung, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum.
  • Behandelbare Risikofaktoren sind Essstörungen, die meistens mit Untergewicht einhergehen.

Wann ist niedriger Blutdruck behandlungsbedürftig?

Niedriger Blutdruck ist in der Regel ungefährlich und verursacht keine dauerhaften Schäden. Sie sollten jedoch bei Symptomen von niedrigem Blutdruck zum Arzt gehen. Er kann feststellen, ob eine Grunderkrankung vorliegt. Wenn Sie häufig unter Schwindel leiden oder ohnmächtig werden, konsultieren Sie den Arzt. Bei niedrigem Blutdruck während der Schwangerschaft ist eine Behandlung erforderlich, da die Gebärmutter nicht genügend durchblutet wird. Das Ungeborene wird nicht ausreichend mit Blut und Nährstoffen versorgt. Das führt zu Entwicklungsstörungen und Komplikationen bei der Geburt.

Komplikationen bei niedrigem Blutdruck

Niedriger Blutdruck kann bei älteren Menschen zu Problemen beim Aufstehen und beim Stehen führen. Lebenswichtige Organe wie Herz und Gehirn werden bei älteren Menschen nicht mehr genügend durchblutet. Bei jungen Menschen verursacht niedriger Blutdruck meist keine Probleme. Bei längerem Stehen oder einem plötzlichen Lagewechsel können Schwindelgefühl und ein klammes Gefühl in den Beinen auftreten. Stürze aufgrund von Ohnmacht und Schwindel ziehen vor allem bei älteren Menschen zu Knochenbrüchen und anderen Komplikationen nach sich.

Diagnose von Hypotonie

Zur Diagnose von niedrigem Blutdruck erfolgen mehrere Blutdruckmessungen. Zusätzlich kann der Arzt weitere Untersuchungen durchführen:

  • Schellong-Test zur Untersuchung der orthostatischen Hypotonie: Der Patient liegt etwa zehn Minuten auf einer Liege und muss schnell aufstehen. Der Arzt misst mehrmals den Blutdruck.
  • Kipptisch zur Untersuchung der sekundären Hypotonie: Der Patient wird auf einem Kipptisch fixiert. Der Arzt misst den Blutdruck zehn Minuten im Liegen und dann bei einem Neigungswinkel von 60 Grad.

Behandlungsmethoden von niedrigem Blutdruck

Niedriger Blutdruck muss nicht immer medikamentös behandelt werden. Eine medikamentöse Behandlung ist nur erforderlich, wenn der niedrige Blutdruck ernsthafte Beschwerden verursacht und die Gesundheit gefährdet. Vor der Behandlung führt der Arzt weitere Untersuchungen durch. So schließt er Grunderkrankungen aus, die er entsprechend behandeln muss. Eine gute Alternative zur medikamentösen Behandlung stellen pflanzliche Mittel dar. Mit einfachen Mitteln können Sie selbst einem niedrigen Blutdruck entgegenwirken.

Allgemeine Tipps

Beherzigen Sie die allgemeinen Tipps, können Sie einem niedrigen Blutdruck und damit verbundenen Symptomen entgegenwirken.

Sport und Bewegung

Mit körperlicher Aktivität bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung. Die Müdigkeit bekämpfen Sie mit Bewegung an der frischen Luft. Bereits vor dem Aufstehen regen Sie Ihren Kreislauf mit Bewegung an. Sie sollten die Füße strecken und anwinkeln. Gegen niedrigen Blutdruck eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen.

Ernährung

Sie sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Hafer und Hülsenfrüchte sind reich an Saponinen. Diese steigern die Kortisolproduktion und erhöhen den Blutdruck. Mehrere kleinere Mahlzeiten sind besser als wenige große Mahlzeiten.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Trinken Sie viel, erhöhen Sie Ihr Blutvolumen und steigern den Blutdruck. Täglich sollten Sie zwei bis drei Liter trinken. Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetee sind geeignet. Tee sollten Sie nicht süßen. Kaffee sowie schwarzer und grüner Tee stimulieren den Kreislauf und erhöhen den Blutdruck.

Wechselduschen

Bei Wechselduschen ziehen sich abwechselnd die Blutgefäße zusammen und weiten sich. Dadurch werden die Gefäßwände trainiert und der Kreislauf angeregt. Ist Ihnen das kalte Wasser am ganzen Körper unangenehm, können Sie nur die untere Körperhälfte von den Füßen bis zum Gesäß kalt duschen. Mit einer durchblutungsfördernden Bürste verstärken Sie diesen Effekt.

Medikamentöse Behandlung

Aufgrund der Nebenwirkungen von Medikamenten wird eine medikamentöse Behandlung nur empfohlen, wenn sie unbedingt notwendig ist. Sympathomimetika erhöhen den Blutdruck, da sie die Blutgefäße verengen und die Herzfrequenz steigern. Sie können jedoch zu Herzrhythmusstörungen führen. Dihydroergotamin verstärkt die Wandspannung der Venen und verhindert das Versacken des Blutes in den Beinen. Es kann jedoch zu einer Minderdurchblutung von Organen und Gliedmaßen führen.

Pflanzliche Mittel

Pflanzliche Mittel sind eine gute Alternative zu Medikamenten. Sie sind rezeptfrei erhältlich und gut verträglich. Wirkstoffe aus Weißdorn, Besenginster, Kampfer, Lobelie, Fingerhut und Maiglöckchen steigern den Blutdruck. Bei blutdrucksenkenden Mitteln mit Kampfer ist die Einnahme mit etwas Zucker zu empfehlen, da Kampfer nicht wasserlöslich ist. Diabetiker können statt Zucker ein Stück Brot verwenden. Eine Behandlung mit pflanzlichen Mitteln sollten Sie in Absprache mit dem Arzt durchführen.

Hypotonie vorbeugen

Niedriger Blutdruck lässt sich mit einfachen Mitteln vorbeugen. Körperliche Aktivität wie Bewegung an der frischen Luft oder Ausdauersport und eine gesunde, ausgewogene Ernährung können einer Hypotonie entgegenwirken. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und genießen Sie Alkohol nur in geringen Mengen. Starke Hitze und langes Stehen sollten Sie vermeiden.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.

Stand: 28.02.2022

Ist ein Blutdruck von 120 zu 60 in Ordnung?

Als normal gelten Blutdruckwerte von 120 bis 129 zu 80 bis 84 mmHg. Bei Werten von weniger als 110 zu 60 mmHg bei Männern und weniger als 100 zu 60 bei Frauen handelt es sich um niedrigen Blutdruck.

Ist ein Blutdruck von 120 zu 63 normal?

Blutdruck: Normalwerte und Bluthochdruck-Einteilung optimaler Blutdruck: <120/<80 mmHg. normaler Blutdruck: 120-129/80-84 mmHg. hoch normaler Blutdruck: 130-139/85-89 mmHg. leichter Bluthochdruck: 140-159/90-99 mmHg.

Ist der Blutdruck 120 zu 65 normal?

Optimal: unter 120 / 80. Normal: 120-129 / 80-84. Hoch-normal: 130-139 / 85-89.

Wie niedrig darf der zweite Blutdruckwert sein?

Diastolischer Wert zu niedrig Liegt der diastolische Blutdruckwert unter 60 mmHg, so kann das unbedenkliche, aber auch behandlungsbedürftige Gründe haben: Hypotonie. Krampfadern.