Bosch athlet 25.2 v lithium power lädt nicht mehr

Hallo,
ich habe mir - neugierig wie ich nun mal bin - einen defekten Rahmen-Akku aus der Bucht gezogen.
Ein bisschen eher handwerkliche Ahnung, (aber beileibe keine nennenswerten Fähigkeiten oder gar Durchblick,) habe ich durch das Forum. Ich habe schon mal Bosch-Akkus geöffnet und innere Anschlüsse für Extender gelegt. Die Bude ist mir dabei immerhin noch nicht abgefackelt. Die Dinger laufen auch noch gut.
Lasst es mich so sagen: Ein 100-W-Lötkolben ist vorhanden.. Bisher war halt "learning by doing" angesagt.

Der Akkumulator: 8 AH, Baujahr 2012. Die Platine (gemäß Hinweisen/Bildern von @epikao) und der Aufdruck bestätigen das.

Der Bosch Lader hat - wohl bis die defekten Zellen dran waren, ~<= 10 Sek geladen, dann abgebrochen.
Der Junsi 1010-Lader hat den Ladevorgang erst gar nicht gestartet, sondern seine Arbeit mit der Meldung "Low Voltage" verweigert.

Jetzt habe ich das Ding geöffnet. Es sind die Samsung ICR 18650-22P Zellen verbaut.
36 Zellen zeigen mir eine Spannung von 3,6 V an; 4 Zellen haben 0,5 V. Die nennt man wohl unrettbar tot. Richtig? Oder gibt es eine Zelltherapie?

Wenn das bis hierhin stimmt, kommen mir 5 Ideen, was nun aus dem Akku werden soll oder kann:

1. Ihn Gemeinnützigen Projekten vermachen. (Da ist der Ehr-geiz vor.)
2. Ihn in die Tonne klopfen (kommt gar nicht in die Tüte)
   
3. Die Zellen auseinander rupfen und zB. einen 10s 3p-Extender draus löten. (Hab ich noch nie gemacht. Mein Ehrgeiz stellt aber gerade das Bier kalt.)
4. Die defekten Zellen ersetzen (ich habe alles, was ich dazu hier im Forum finden konnte, gelesen, bin verwirrt, traue es mir rechtschaffenerweise kaum zu, aber eine Stimme in mir ruft "Willst Du dumm sterben? Geld ist aus Papier..")
5. Vielleicht erst 4) versuchen und notfalls 3) ? Und dabei die Platine retten?

Was meint ihr? Bitte auch die ernsthaften Meinungen!

Danke Euch, mal wieder!
Andreas

Mein aktueller Kenntnisstand ist, dass man es bei LiMn2O4 Akkus noch probieren kann. 0,5V sollte wohl sie die Grenze sein, aber der es zunehmend kritisch wird.

Ich empfehle bei einer gewissen Risikobereitschaft folgendes Vorgehen.

Aufladen des 0,5V Zellblocks mit sehr geringen Strömen von 50-100mA auf 3,00V. 2 Stunden warten und beobachten, ob Spannung deutlich abfällt.

Falls nicht, aufladen mit moderater Stromstärke auf 4,10V. 24 Stunden beobachten, ob Spannung deutlich abfällt.

Falls nicht, entladen auf 3,00V, ggf Messung der Kapazität, wenn möglich.

Mehrere Tage warten und täglich die Spannung notieren.

(edit: Als Referebz das auch an 2,3 anderen zellböcken mitmessen, evtl nuckelt ja das Bosch BMS am Akku herum, das würde die Messung dann natürlich verfälschen)

Wenn die Spannung nicht abfällt und die Kapzität dern Erwartungen enstpricht dann den Akku weiter nutzen.

Das Abwarten dient dazu zu erkennen, ob es eine vertärkte Selbstentladung gibt durch Schäden an der Graphitanode und ggf. internen Kurzschlüssen durch abgelagertes metallisches Lithium und Schäden am Seperator. Falls das der Fall ist ist der Akku ein Risiko, falls nicht, würde ich mir bei dieser Zellchemie(!) taruen, den Akku weiter zu benutzen.

mfG

Erst einmal vielen Dank für Deine Antwort!!!

Ich empfehle bei einer gewissen Risikobereitschaft folgendes Vorgehen.

Was könnte ich in Bezug auf die 4 tiefentladenen Zellen konkret verkehrt machen? Was wären die Folgen?

Aufladen des 0,5V Zellblocks mit sehr geringen Strömen

Da geht´s dann schon los mit der Begrifflichkeit: Die 4 tiefentladenen Zellen sind auf ihrer Plus-Seite Teil des 4. Zellblocks, der unter 7,8V steht.
Auf ihrer Minus-Seite sind sie Teil des 3. Zellblocks, der 7,2V hat. Wobei ich hier als "Zellblock" diejenigen Zellgruppen bezeichne, wie sie sich aus ihren punktgeschweißten Verbindern ergeben.. (Ist meine Terminologie überhaupt richtig?)
Alle Blöcke:

• 1: 0V
• 2: 3,6V
• 3: 7,2V
• 4: 7,8V
• 5: 11,4V
• 6: 15,0V
• 7: 18,7V
• 8: 22,3V
• 9: 26,0V
• 10: 29,6V
• 11: 33,2V

Also liegt zwischen allen "Zellblöcken" eine Spannungserhöhung von 3,6V an, mit Ausnahme natürlich zwischen Nrn 3 und 4.

So weit so schlecht. Mein nächstes Problem: Ich wüßte jetzt gar nicht, wie ich Nr 4 oder auch nur die 4 Bösewichter einzeln "aufgepeppelt" kriegte, ohne dass das BMS dem Junsi-Lader wieder das "Low-Voltage" aufzwingt und ein vorsichtiges Laden unmöglich macht.
Müßte ich dafür nicht erst die Plus-, Minus- und BMS-Leitungen kappen und die 4 Zellen isolieren, weil mir das BMS verständlicherweise den Zugriff verweigert?

Ich habe bisher versucht, den gesamten Akku mit lediglich 50 mA (geringer geht beim Junsi nicht einzustellen) aufzuladen: Junsi weigert sich mit "Low Voltage".
Ich würde auch noch nicht wissen, wo ich die + und - Krokoklemmen des Laders überhaupt ansetzen sollte; also gerade auch technisch gesehen.

Hoffe, mich verständlich ausgedrückt zu haben..
Gruß
Andreas

Am Lader ist nur eine Zelle einzustellen (1S..) und den Ladeausgang direkt an die Zellbank anschließen und
wie beschrieben einen kleinen Ladestrom einstellen.

Polung beachten !!

Gruß
Thomas

Wenn der Lader nicht startet stellst den auf 2s oder wenn zu niedrig auf 3s NiCd.
Mit niedrigem Strom laden bis Du über 3V bist.

Vielen Dank Euch allen für die wertvollen Hinweise!
Aber bei mir hakt es noch einen Schritt vorher. Ich weiß zwar, wo ich Plus- und Minus-Pole der betroffenen Zellen finde, aber nicht, wo ich physisch die Ladeklemmen des Laders ansetzen kann..
Vielleicht am Foto besser ersichtlich,:

Im Bild sind die Plus-Pole der tiefentladenen Zellen mit Edding markiert. Die Vier sind mit den Minus-Polen der 4 Zellen links daneben verbunden. Diese Bank hat 7,8V..
1.) Wo genau soll ich da den Ladeausgang anschließen? Muß ich noch Kabel oder Drähte an die Zellen/Zellverbindungen löten? Ich finde keinen "Angriffspunkt" für die Krokoklemmen des Laders.
2.) Der punktgeschweißte Zellverbinder hat, wie gesagt, 7,8V, obwohl, oder besser: weil die mit ihm verbundenen schlechten Zellen, für sich gemessen, bloß 0,5V haben..Eigentlich müßten sie ja eine Spannung von ~10,8V haben..
Müßten die verbundenen guten Zellen nicht schon im Zellverbund einen schonenden Spannungsausgleich bewirken?

Ich frag lieber kompliziert und einmal zu viel, als dass ich nur noch Rauchzeichen gebe ..
Hoffe weiter auf Euch.
Andreas

Die Vier sind mit den Minus-Polen der 4 Zellen links daneben verbunden. Diese Bank hat 7,8V..

Das kann nicht sein! Wo genau hast du gemessen?

Also 3.) Wenn der Zellblock, in dem die 4 tiefentladenen Zellen stecken, 7,8V hat, aber 10,8V haben sollte, dann müßte ich den Block ja als 3s behandeln und vorsicchtig laden.

Und siehe da: Der Junsi moppert und fragt nach, ob wirklich 3s, tut dann aber sei Werk..
Foto:

@Üps
die 7,8V habe ich auf dem Zellverbinder gemessen,
die 0,5 V mit einer feinen Meßnadel des Multimeters auf dem +Pol der Zellen, also so gerade zwischen den "Zungen" des Zellverbinders.

Krokoklemme ist dabei so gerade an die "Laschen" des Zellverbinders drangehustet..
Minus an Ladebuchse

Würde ich so nicht machen! Nur den defekten Block einzeln laden, nicht die anderen Blöcke in Reihe! Sonst droht Überladung und schlimmstenfalls Explosion.

@Üps : dann brauche ich bitte Deine Definition, was mit "Block" gemeint ist..

Die 4 Zellen, die parallel geschaltet sind und 0,5V haben. Oben und unten anklemmen, wo man die 0,5V messen kann. Dann als 1s langsam laden, bis sie die selbe Spannung haben wie die anderen Blöcke.

Das ginge nur, wenn ich die Zellverbinder vorher löse. Sonst übertragen sie ja den Strom auf die Nachbarzellen..
Siehe Fotos.
Super, dass Du dabei bist! Danke!

Nein, die musst du nicht lösen... die 4 Zellen sind ja oben am Pol parallel und unten auch. Mit den anderen Zellen ist das nur in Reihe. MMn müsstest du oben bei den schwarzen Strichen anklemmen und auf der Unterseite am dementsprechend Zellverbinder. Aber vorsichtig und langsam, damit das BMS nicht zerstört wird.

Ich hab aus Angst abgebrochen..
Aber alle 4 Zellen sind jetzt auf 2,4V!!!!!!!!!!!!!!!!

Der Block wird es wahrscheinlich nicht schaffen, sich alleine zu balancieren. Wahrscheinlich musst du da nochmal laden, bis einigermaßen gleiche Spannungen herrschen. Aber ich warte jetzt mal auf andere Meinungen.

OK! Mit Deinem Vorschlag - den hatte ich zuerst ausprobiert:
Plus-Laderausgang auf eine Lasche des Zellverbinders der 4 Zellen, 0,5A und 1s am Junsi eingestellt, hat mir der Lader "OVER Voltage" angezeigt..
Deshalb bin ich auf die Idee mit den 3s gekommen. Muss gerade mal weiter messen..

So wie @üps es geschrieben hat ist es korrekt.

Den Block einzeln als 1S laden, direkt an die 4 parallel geschalteten Zellen mit den Klemmen gehen.
Und mit dem Strom runtergehen. 0.5A halte ich für zuviel, 0.1A ist besser.

Der Minus-Anschluss muss an die Lasche auf der anderen Seite der Zellen. Vermutlich hast du ihn an Gesamt-Minus angeklemmt und somit alle 3 Blöcke?
Aber warte jetzt vielleicht erst mal ab, ob noch jemand sein OK dazu gibt, dass man das BMS so nicht brät. Ich habe keinen Bosch.

Leider schmieren mir die 4 Halunken gerade wieder ab.. sind jetzt nur noch auf 2,15V